Chinas Wirtschaft: Entwicklung seit der Reform- und Öffnungspolitik
Erfahrungsbericht von Daniel Schömer
Das CDHK bietet deutschen Studierenden die Möglichkeit, an einer großen Bandbreite landeskundlicher Seminare für Chinakompetenz teilzunehmen. Mit dem nachfolgenden Bericht zum Kompetenzkurs „Chinas Wirtschaft: Entwicklung seit der Reform- und Öffnungspolitik“ möchte ich anderen Studierenden einen Überblick über Inhalt und Ablauf geben, sowie einige meiner persönlichen Eindrücke von der Lehrveranstaltung vermitteln.
Lerninhalt, Aufwand und Bewertung: Die Lehrveranstaltung wird findet im wöchentlichen Turnus über einen Zeitraum von sechs Wochen statt und wird von Frau Dr. ZHU Yufang gehalten. Der Kurs umfasst Vorlesungen, Diskussionen, Gastvorträge und eine Exkursion und behandelt, wie der Titel bereit erahnen lässt, aktuelle Themen zu Chinas Wirtschaft und Gesellschaft seit Gründung der Volksrepublik im Jahr 1949. Die Prüfungsleistung setzt sich aus einer Gruppenpräsentation zu einem vorgegebenen wirtschaftlichen Thema (30%), einem Exkursionsbericht (10%) und einer Semesterarbeit (60%) zusammen. Der Arbeitsaufwand wird mit 2 ECTS bewertet.
Mein persönlicher Eindruck:
Obwohl dem CDHK-Wahlpflichtprogramm entsprechend ein Chinakompetenz- und ein Sprachkurs für Studierenden zu belegen ist, kann ich jedem nur empfehlen, sofern es der Stundenplan zulässt, so viele Kompetenzkurse und Blockveranstaltungen wie möglich zu belegen, darunter den bereits erwähnten Kurs „Chinas Wirtschaft“. Der Unterricht ist keine reine Vorlesung, sondern eine dialogisch aufgebaute Veranstaltung bestehend aus Vorlesung und Gastvorträgen namhafter Unternehmenspersönlichen und Vertretern aus der Wirtschaft, die aus erster Hand ihre wertvollen persönlichen Eindrucke aus deutscher und chinesischer Perspektive dem Studierenden näher bringen. Frau Dr. ZHU ist sehr engagiert und stets bemüht, auf die Bedürfnisse der Studierenden einzugehen und legt viel Wert auf Präsentationen und lebhafte Diskussionen. Der Kurs ist wie folgt aufgebaut: In den ersten beiden Sitzungen gibt Frau Dr. ZHU einen Überblick über die Thematik, zudem werden Referatsgruppen festgelegt und hierfür Themen vergeben. In den einzelnen Sitzungen wird den Studierenden zunächst eine Einführung zum spezifischen Thema gegeben, worauf dann die Gruppenpräsentation folgt. Im Wintersemester 2019/20 wurden unter anderem folgende interessante Themen erörtert:
Wirtschaftssystem und politökonomische Transformation Chinas seit 1949
Wirtschaftliche Grundinformationen und aktuelle Themen
Bevölkerung und demographischer Wandel
Auswärtige Wirtschaft
Chinesisch-deutsche Wirtschaftsbeziehungen
Umwelt und Energie
Industrie und Innovation
Digitalisierung
Der Arbeitsaufwand ist für 2 ECTS angemessen und gut zu bewältigen. Anstelle einer Abschlussklausur wird ein Exkursionsbericht und eine kurze Semesterarbeit geschrieben, wobei die Notenvergabe insgesamt sehr fair ist. Der Kurs ist nicht nur wegen seines Inhalts zu empfehlen, sondern auch aufgrund der Möglichkeit, an Exkursionen teilzunehmen. Im Wintersemester 2019/20 ging es für die Studierenden zum „German-Centre Shangai for Industrie and Trade“ – eine absolute Empfehlung meinerseits.
Fazit: Einer der besten Kurse, der umfangreiches Wissen über Chinas Wirtschaft und Gesellschaft auf lebhafte Weise vermittelt. Er ist damit ein Muss für jeden, der im späteren Berufsleben mit China mit zu tun hat – was meiner Meinung nach in Zukunft nahezu jeden betrifft.
Tipp: Rechtzeitig über die Kurse informieren und so früh wie möglich für die gewünschte Veranstaltung anmelden, da Plätze begrenzt sind.


Sengende Wüsten und endlose Reisterrassen, heruntergekommene Wohnviertel und schillernde Wolkenkratzer, sozialistische Propaganda und florierende Marktwirtschaft. China scheint auf den ersten Blick wie ein Widerspruch in sich. Und tatsächlich vereint das einwohnerreichste Land der Welt Kontraste in sich, die nicht einmal auf einem kompletten Kontinent wie Europa derart verschieden sind. Wer China erleben möchte, muss sich daher nicht nur auf eine Reise durch ein riesiges Land einstellen, sondern auch auf eine Reise durch dutzende von Kulturen, Klimazonen und Sprachen, und allem voran auf eine Reise durch über Dreitausend Jahre Geschichte. [ . . . ]
„Meine Zeit in Shanghai war in der Tat sehr interessant und erlebnisreich. Im Nachhinein betrachtet kann ich mit Gewissheit sagen, dass es die beste Entscheidung meines Lebens gewesen ist, ein Auslandssemester am CDHK zu verbringen. Ich hatte die Gelegenheit, in die reiche Kultur Chinas einzutauchen, in einer aufregenden und hochmodernen Metropole wie Shanghai zu leben und viele neue Freunde an der Tongji-Universität kennenzulernen. Insgesamt hat dieser Aufenthalt mich sowohl fachlich als auch menschlich bereichert. Ich habe wertvolle Eindrücke und Erfahrungen gewonnen, die ich nicht missen möchte.
„Ich bin Erstsemester-Student am CDHK und lerne derzeit Deutsch am Deutschkolleg. Mit der zunehmenden wirtschaftlichen Kooperation zwischen Deutschland und China brauchen die Hochschulabsolventen, besonders die an der CDH der Tongji-Universität studieren, neben Fachkenntnissen auch gute deutsche Sprachkenntnisse. Beim Deutschlernen kann ich sowohl die Kultur Deutschlands, als auch das Denken der Deutschen kennenlernen, wofür ich mich sehr interessiere. In der Zukunft möchte ich den Doppelmaster Abschluss der TU München und der Tongji-Universität erwerben. Dann habe ich vor, vor dem Hintergrund „Industrie 4.0“, zur Entwicklung beider Länder einen Beitrag zu leisten.“
„Lernen am CDHK bringt mich mit der deutschen Kultur in Berührung. Während meines Studiums habe ich meine Deutschkenntnisse schon jetzt wesentlich verbessern können. Das hilft mir sehr, mich auf das Studium in Deutschland vorzubereiten.“