Internationale Konferenz zur Zusammenarbeit zwischen Industrie, Hochschulen Forschung und Anwendung - Innovationsforum für Digitalisierung und grüne Entwicklung an der Tongji-Universität

Am 29. November fand die „2022 Internationale Konferenz zur Zusammenarbeit zwischen Industrie, Hochschulen, Forschung und Anwendung - Innovationsforum für Digitalisierung und grüne Entwicklung“ statt. Die vom Bildungsministerium organisierte, von der städtischen Bildungskommission in Shanghai geleitete und von der Tongji-Universität durchgeführte Veranstaltung fand mit einem Hauptforum und sieben parallelen Workshops in Online- und Präsenz-Form statt.

Frau XI Ru, stellvertretende Direktorin der Abteilung für internationale Zusammenarbeit und Austausch des chinesischen Bildungsministeriums, Frau MAO Lijuan, stellvertretende Direktorin der Bildungskommission von Shanghai, Dr. Kai Sicks, Generalsekretär des Deutschen Akademischen Austauschdienstes, Prof. Dr. Harald Kainz, Präsident der Technischen Universität Graz und Prof. Dr. CHEN Jie, Präsident der Tongji-Universität, hielten jeweils eine Begrüßungsansprache. Zu den rund 300 TeilnehmerInnen gehören Wissenschaftler aus China, Schweden, Deutschland, Österreich, Australien sowie Unternehmensvertretung von BMW, Lufthansa, Siemens, Porsche, Rheinmetall Automotive, SAP und andere.

In den letzten Jahren hat die Tongji-Universität ihre Ressourcen in der internationalen Zusammenarbeit investiert bzw. optimiert und die Strategie „Zusammenarbeit mit Deutschland 2.0“ in 2022 eingeführt. Das Chinesisch-Deutsche Doktorandenkolleg und das Chinesisch-Deutsche Forschungszentrum an der Tongji, die beide als chinaweit erste gelten, wurden ins Leben gerufen, um die Ausbildung von High-Level-Talenten zu intensivieren. Daher diente das Forum auch als Forschungs-Matchmaking für chinesisch-internationalen Betreuerteams des Chinesisch-Deutschen Doktorandenkollegs (CDDK). Ausgehend von gemeinsamen Forschungsinteressen tauschten sich die potentiellen Partner über die Themenauswahl und das gemeinsame Ausbildungsprogramm für die Doktoranden aus. Ein künftiges Ziel ist, innovative Spitzentalente und Fachkräfte mit globaler Wettbewerbsfähigkeit auszubilden, die von der chinesischen und deutschen Industrie nachgefragt werden.

Frau XI Ru betonte, dass die Tongji-Universität immer eine wichtige Rolle bei der Zusammenarbeit mit Deutschland bzw. Europa spiele. Die Strategie „Zusammenarbeit mit Deutschland 2.0“ sei ein wichtiger Versuch bezüglich des neuen Modells von Doppelbetreuern bei der Integration von Lehre und Forschung und der Ausbildung hochqualifizierter Talente. Sie hoffe, dass alle Beteiligten gemeinsam ein innovatives Konsortium aus Industrie, Hochschulen, Forschung und Anwendungsorientierung aufbauen, um durch diesen hochwertigen internationalen Bildungsaustausch den dringenden Bedarf an hochqualifizierten Talenten zu decken und so die wissenschaftlichen und technologischen Innovationen zum Nutzen von mehr Ländern und Menschen zu fördern.

Frau MAO Lijuan hob hervor, dass die Tongji-Universität, die an der Schnittstelle chinesischer und westlicher Kulturen geboren sei, stets Wert auf die internationale Zusammenarbeit gelegt habe. Das Chinesisch-Deutsche Hochschulkolleg der Tongji-Universität sei das erste chinesisch-deutsche Bildungsinstitut in China und wurde gemeinsam mit der Chinesisch-Deutschen Hochschule für Angewandte Wissenschaften als „Shanghai Model Sino-Foreign Cooperation Institution“ ausgezeichnet. Das Chinesisch-Deutsche Doktorandenkolleg und das Chinesisch-Deutsche Forschungszentrum, die in diesem Jahr gegründet wurden, sollten sich zu einer hoch angesehenen internationalen Plattform für die Doktoranden-Ausbildung entwickeln, die Synergien von Lehre und Forschung schaffe. Frau MAO wünschte, dass durch das Forum der Austausch zwischen China und Deutschland bzw. Europa in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Kultur sowie Gesellschaft vertieft und die Ausbildung auf hohem Niveau und die Frontierforschung vorangetrieben werde.

Dr. Kai Sicks sah die Tongji-Universität als eine Brücke für den Bildungsaustausch zwischen China und Deutschland. Der DAAD und die Tongji-Universität pflegen eine langfristige und vertrauensvolle Partnerschaft und beide Seiten werden sich dafür einsetzen, den Ausbildung- und Forschungsaustausch zwischen chinesischen und deutschen Hochschulen zu fördern. Das neu gegründete Chinesisch-Deutsche Doktorandenkolleg werde die innovative Zusammenarbeit im Bereich der Digitalisierung und der grünen Entwicklung zwischen Hochschulen, Forschungsinstituten und Unternehmen beider Länder vorantreiben, um Win-Win-Situationen zu schaffen.

Die Herausforderungen, vor denen die Menschheit heute steht, könnten nur durch internationale Zusammenarbeit gelöst werden, so Prof. Dr. Harald Kainz. Die starke Allianz zwischen der Tongji-Universität und der TU-Graz, zwei exzellenten und dynamischen Universitäten, werde sicherlich beide Universitäten zu höheren Zielen führen und ihre eigenen Fortschritte und Durchbrüche erzielen. Die Technische Universität Graz werde auch in der Zukunft ihre Zusammenarbeit mit der Tongji-Universität vertiefen und den Austausch zwischen Studierenden und Wissenschaftler weiter fördern.

In seiner Rede bedankte sich Prof. Dr. CHEN Jie bei den Experten und Wissenschaftlern aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, den Vereinigten Staaten und Australien für ihre Teilnahme. Die Tongji-Universität habe langfristige und tiefgreifende strategische Partnerschaften mit europäischen Universitäten, insbesondere in Deutschland und Österreich, aufgebaut und mehrere „Erstmals ihrer Art“ der Zusammenarbeit zwischen chinesischen und europäischen Universitäten geschaffen. Das Forum ziele darauf ab, die Entwicklung einer tiefgreifenden Integration von Industrie, Wissenschaft, Forschung und Anwendung zwischen chinesischen und deutschen bzw. europäischen Universitäten und Unternehmen zu fördern. In den letzten Jahren habe die Tongji-Universität ihre disziplinären Ressourcen weiter integriert, die besten Ressourcen in Personal, Forschung und Technologie für Digitalisierung, Künstliche Intelligenz und grüne Innovation in Zusammenarbeit mit den europäischen Partnern zusammengeführt. Eine Reihe von Plattformen für Industrie, Universität, Forschung und Anwendung wurden aufgebaut, um gemeinsam hochqualifizierte, innovative Talente mit globaler Vision auszubilden und Lösungen für gemeinsame Herausforderungen der Menschheit zu finden. 

Auf dem Forum unterzeichneten Präsident CHEN Jie und Präsident Kainz das Strategische Partnerschaftsabkommen zwischen der Tongji-Universität und der TU-Graz.

Zu den Referenten der Plenarsitzung gehören Prof. Dr. Frank Allgöwer, Mitglied der International Federation of Automatic Control, Mitglied des Institute of Electrical and Electronic Engineers und Professor an der Universität Stuttgart; Prof. Dr. Michael Abramovici, Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften, Vizedirektor des Chinesisch-Deutschen Zentrums für Maschinenbau und Professor an der Ruhr-Universität Bochum; Prof. Dr. Mark Burry, Mitglied der Australischen Akademie der Technikwissenschaften und Professor an der Swinburne University of Technology; Prof. Dr. Günther Meschke, Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften, der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und der Europäischen Akademie der Wissenschaften, Vizerektor an der Ruhr-Universität Bochum; Prof. Dr. Alois Knoll, Leiter des Teilprojekts „Neurorobotik“ des „EU-Human Brain Project“ und Professor an der TU München; Prof. Dr. Karsten Neuhoff, Leiter der Abteilung Klimapolitik am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung und Professor an der TU Berlin; Prof. Dr. DAI Xiaohu von der School of Environmental Science and Engineering der Tongji-Universität, Prof. Dr. ZHAN Yijiang, COO of Shanghai United Imaging Healthcare Co., Ltd sowie Dragana Kostic, Vizepräsidentin von BMW Technology Office APAC (China, Japan & South Korea).

Im Anschluss an die Plenarsitzung wurden sieben parallele Workshops von den Tongji-Fachkollegs organisiert. Die Themen waren: „Digitally Empowered Green Development Governance System“, „Digital Technology Foundation“, „Digital Automobile and Transportation“, „Digital Manufacturing and Construction“, „Green Ecological Environment“, „Smart Medicine“ und „Sino-German Design Education Forum“. Bei den Workshops tauschten sich die Teilnehmer über die Integration von internationaler Industrie, Wissenschaft, Forschung und Anwendung aus, diskutierten über die Auswahl von Forschungsthemen und die gemeinsame Ausbildung von hochqualifizierten Fachkräften mit globaler Vision und erzielten einen Konsens über die Zusammenarbeit in der Forschung und der Ausbildung von Talenten.

Die Tongji-Universität und ihre strategischen Partner in Deutschland und anderen europäischen Ländern haben bereits das Doppelbetreuer-System im Bereich der Digitalisierung und grünen Innovation erforscht und eingerichtet. In diesem Rahmen wurde die erste Gruppe von Doktoranden im Herbst 2022 aufgenommen. Die chinesischen und internationalen Betreuer setzen sich für die gemeinsame Ausbildung ein, entwickeln gemeinsam die Ausbildungspläne, arbeiten an den Curricula und Blockvorlesungen zusammen und bieten Praktikums- und Austauschmöglichkeiten an.

Zum CDDK gehören zurzeit über hundert Professoren, darunter mehr als 30 chinesische und internationale führende Wissenschaftler wie Mitglieder der Chinese Academy of Sciences, der Chinese Academy of Engineering, der Acatech, der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, der Königlich-Schwedischen Akademie der Technikwissenschaften. Derzeit wird die Forschungszusammenarbeit zu folgenden Themen durchgeführt, die im gemeinsamen Interesse der Menschheit sind, so etwa „Optimierung des Verkehrsflusses im Zusammenhang der Smart City“, „Erneuerung energiesparender Technologien“, „Grundwasserverschmutzung in Küstengebieten“, „Notfälle im Gesundheitswesen“. „Internationale Notfallversorgungsketten bei größeren Notfällen im Bereich der öffentlichen Gesundheit“ und „Abbauverhalten biologisch abbaubarer Materialien bei der Abfallbehandlung“. Künftig plant das CDDK, jährlich 100 Doktorandenplätze anzubieten.