Im Rahmen des CDHK-Chinakompetenzkurses „Collaborative Robots in China“ nahmen zehn Studierende am 23. Mai 2025 an zwei Firmenbesichtigungen im Shanghaier Stadtbezirk Minhang teil. Ziel war es, Einblicke in aktuelle Entwicklungen der Robotik und Automatisierungstechnologien in China zu gewinnen.
Das erste Unternehmen, JAKA Robotics, wurde 2014 in Shanghai von einer Gruppe Ingenieuren und Robotikexperten gegründet. Es handelt sich um ein junges Hightech-Unternehmen, das sich auf die Entwicklung kollaborativer Roboter und intelligenter Fabriklösungen spezialisiert hat.
Im Rahmen der Führung durch Herrn WANG Yuwei, Projektmanager bei JAKA, erhielten die Teilnehmenden einen umfassenden Einblick in die Demonstrationszone mit verschiedenen Robotermodellen sowie in die Testlabore der Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Dr. LI Shunchong, Direktor des JAKA Corporate Research Center und Leiter des F&E-Zentrums, stellte die neueste Generation sogenannter Cobots (kollaborativer Roboter) vor.
Besonders eindrucksvoll war eine Vorführung an einer Kaffeestation: Zwei Roboterarme imitierten präzise menschliche Bewegungen und servierten kunstvoll zubereiteten Kaffee mit aufgeschäumter Milch in verschiedenen Latte-Art-Motiven. Diese Demonstration verdeutlichte anschaulich das hohe Maß an Präzision und Flexibilität der JAKA-Roboter.
Anschließend besuchten die Studierenden die chinesische Niederlassung des deutschen Familienunternehmens SCHUNK, das seit 1945 besteht. SCHUNK ist auf Spanntechnik, Greiftechnik und Automatisierungslösungen spezialisiert. Neben einzelnen Hightech-Komponenten bietet das Unternehmen auch integrierte Komplettlösungen für Roboter- und Automatisierungssysteme in unterschiedlichsten Industriezweigen an.
Dr. Simon Du, General Manager von SCHUNK China, stellte das Unternehmen vor und führte die Gruppe durch den Ausstellungsraum. Dabei erhielten die Studierenden die Möglichkeit, die ausgestellten Maschinen und Technologien selbst auszuprobieren und sich mit praxisnahen Anwendungen vertraut zu machen.
Am 4. Juni besuchten acht deutsche Studierende das Unternehmen ZF Transmissions Shanghai Co., Ltd. – ein deutsch-chinesisches Joint Venture, das sowohl konventionelle Getriebe für Verbrennungsmotoren als auch neue Modelle für Elektrofahrzeuge herstellt.
Nach einer kurzen Vorstellung des Unternehmens durch Frau SU Jianjie, Leiterin der Personal- und IT-Abteilung, führte Herr LI Long, Ingenieur bei ZF, die Gruppe durch die Produktionsstätte. In einer auf Deutsch gehaltenen Einführung erläuterte er detailliert die einzelnen Schritte des Getriebeherstellungsprozesses.
Besonders beeindruckte der umfassende Einsatz von Automated Guided Vehicles (AGV) und kollaborativen Robotern (Cobots). So übernehmen beispielsweise die Fahrzeuge einfache aber körperlich anstrengende Tätigkeiten beim Transport der gefertigten Teile innerhalb der Fertigungslinie, sodass sich die Mitarbeitenden auf Arbeitsbereiche konzentrieren können, die ein hohes Maß an Feingefühl und menschlicher Präzision erfordern. Für ihren hohen Automatisierungsgrad und die innovative Fertigung wurde die Fabrik von der Stadt Shanghai als „Shanghai Smart Factory“ ausgezeichnet.
Die Besichtigung bei ZF stellte eine sinnvolle Ergänzung zu den vorherigen Besuchen bei den Robotikunternehmen JAKA Robotics und SCHUNK dar. Die Teilnehmenden erhielten praxisnahe Einblicke in unterschiedliche technologische Ansätze und Innovationsstrategien im Bereich der kollaborativen Robotik sowie deren konkrete industrielle Anwendung. Viele Studierende zeigten großes Interesse an den Themen und erkundigten sich vor Ort nach Praktikums- und Karrieremöglichkeiten.