Einführung in die chinesische Teekultur

Am 26. November 2025 öffnete das Chinesisch-Deutsche Hochschulkolleg (CDHK) im Rahmen seiner „China-Kompetenz“-Reihe erneut seine Türen für einen Workshop zur chinesischen Teekultur. Als Experte führte Prof. Dr. Volker Heubel vom Philosophischen Institut der Tongji-Universität 18 deutsche Studierende durch das Thema.

Sein Vortrag verknüpfte historische Entwicklungslinien mit der gesellschaftlichen Rolle des Tees und zeigte dessen prägenden Einfluss auf Handel, Kunst und grenzüberschreitenden Dialog auf. Die Teilnehmenden lernten die bedeutendsten Anbauregionen sowie die sechs klassischen Teesorten kennen – von Grün- und Weißtee über Oolong und Schwarztee bis hin zu dunklem und gelbem Tee – und erfuhren, wie sich deren charakteristische Herstellung in ihrem jeweiligen Aroma niederschlägt. Anhand ikonischer Kunstwerke wie Wen Zhengmings „Bild vom Teetrinken“ erläuterte Heubel zentrale Werte der Teephilosophie: das naturverbundene Ideal der „Einheit von Himmel und Mensch“, die kommunikative Kraft des „Freundschaftsschließens bei einer Tasse Tee“ und den meditativen Weg der „Selbstschärfung im Teeritual“

Den theoretischen Input rundete eine praktische Vorführung der traditionellen Teezeremonie ab, bei der die Gruppe gemeinsam einen wärmenden Pu-Erh-Tee verkostete. In diesem Rahmen stellte Prof. Heubel das konfuzianische Leitbild der „Klarheit, Aufrichtigkeit, Eleganz und Harmonie“ (清正雅和) vor, das Teepraxis und persönliche Kultivierung untrennbar verbindet. Die gelungene Verbindung von Theorie, Ästhetik und Praxis bot den internationalen Studierenden einen lebendigen Zugang zur geistigen Tradition Chinas.