Internationale Konferenz für nachhaltige Produktion am AMTC in Shanghai

Das “Advanced Manufactoring Technology Center”(AMTC) ist ein gelungenes Beispiel für die erfolgreiche deutsch-chinesische Wissenschafts-Kooperation. Das 2013 gemeinsam von der School of Mechanical Engineering (SME) und dem Chinesisch-Deutschen Hochschulkolleg (CDHK) gegründete Institut führt unter der Leitung von Prof. Jürgen Fleischer (KIT), Prof. Shen Bin und Prof. Zhang Weimin (CDHK/Tongji) sowohl Auftragsforschung für in China ansässige deutsche Unternehmen als auch Grundlagenforschung für die deutsche und chinesische Regierung durch. Darüber hinaus ermöglicht das AMTC chinesischen und deutschen Studierenden experimentelle, praktische und forschungsbezogene Erfahrungen im Umgang mit den teils von deutschen Firmen gestifteten Maschinen bis hin zur vollautomatischen Produktionsstraße.

Prof. Fleischer bei der Keynote zum Thema “Characteristics of the Chinese market and consequences for R+D and production” (Foto: wbk)
Prof. Fleischer bei der Keynote zum Thema “Characteristics of the Chinese market and consequences for R+D and production” (Foto: wbk)

Bei der diesjährigen internationalen Konferenz für nachhaltige Produktion, die am 27. Oktober 2017 im Crown Plaza Hotel in Anting und im AMTC stattfand, wurde in zahlreichen Vorträgen deutlich, dass Fortschritt und Nachhaltigkeit kein Widerspruch sein müssen, sondern dass nachhaltige Produktion durch neue Technologien erst möglich wird. So können die digitalen und automatisierten Anwendungen der Industrie 4.0 sowohl die Produktionsprozesse und Produktqualität verbessern als auch die Fertigungsunternehmen verschiedenster Industriezweige beim schonenden Einsatz von Ressourcen unterstützen. In seinem Grußwort betonte CDHK-Vizedirektor Thomas Willems die inhaltlichen Schnittpunkte der chinesischen “Made in China 2025”und Deutschlands “Industry 4.0“-Strategie und plädierte dafür, Win-Win-Situationen zu kreieren, um die Zukunft gemeinsam zu gestalten. Hierfür seien das CDHK und das AMTC in Lehre und Forschung die besten Beispiele.

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Die Teilnehmer besuchten auch die Produktionshalle des amtc (Foto: wbk)

Prof. Fleischer erläuterte in seiner Keynote „Characteristics of the Chinese market and consequences for R+D production“ die Eigenheiten des chinesischen Marktes und wie man „local for local“ produzieren könne. In der zweiten Keynote analysierten die Experten von „GoetzPartnes“ anhand einer von ihnen mit der AHK durchgeführten Studie, was Innovation ist und wie deutsche Unternehmen in China innovativ werden können, um konkurrenzfähig zu bleiben. In den darauffolgenden Sektionen „Innovation Made in China“ und „Smart Manufacturing“ erläuterten die Referenten von Bosch Rexroth, Schunk, Fuchs oder EOS die adaptiven, intelligenten und digitalen Fertigungsprozesse in ihren Unternehmen. Beim anschließenden Besuch des AMTC auf dem Jiading Campus der Tongji Universität konnten die 140 Konferenzteilnehmer das Thema Industrie 4.0 an der „I4.0 DemoLine“ hautnah erleben und einen Eindruck von den Forschungsarbeiten sowie von der guten Zusammenarbeit zwischen der Tongji Universität und dem KIT bekommen. Die von Vogel Business Media Peking, MM Modern Manufactoring, goetzpartners, dem AMTC und dem wbk organisierte Konferenz wird aufgrund ihres Erfolges, der großen Nachfrage und des politischen Interesses am digitalen Wandel in diesem Jahr fortgesetzt.