Brücken bauen, Grenzen überwinden – Erstes Tongji Innovation Lab an der CDH

Was muss ein intelligenter Helm können, um seinen Träger im Bergbau zu schützen? Welchen Nutzen hat ein Roboter bei der Sexualerziehung von Jugendlichen in ländlichen Gebieten? Und wie kann man sein reales Leben vor der digitalen Sucht schützen?

Diese und andere innovative Forschungsfragen bzw. Start-up-Ideen präsentierten zwölf Tongji-Studierende verschiedener Fakultäten am 12. Juni beim ersten Tongji-Innovation Lab an der Chinesisch-Deutschen Hochschule.

Inspiriert wurde die vom CDHK, dem Chinesisch-Deutsche Campus (CDC) und dem Chinesisch-Deutsche Innovation Lab (CDI) gemeinsam organisierte Veranstaltung vom deutschen Falling Walls Lab. Bei dieser Nachwuchskonferenz präsentieren junge Forscher in dreiminütigen Kurzvorträgen ihre bahnbrechenden Ideen, um gesellschaftliche Brücken zu bauen und wissenschaftliche Grenzen zu überwinden.

Am ersten Tongji Innovation Lab konnten Studierende aller Fachrichtungen teilnehmen, die ihre innovativen Ideen, Geschäftsmodelle oder gesellschaftspolitischen Anregungen einem interessierten Publikum und einer Experten-Jury in drei Minuten präsentieren wollten. Aus 30 Bewerbungen wurden 12 Finalisten ausgewählt, unter ihnen eine südafrikanische Studentin aus der International School der Tongji-Uni und ein deutscher Student vom CDHK.

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Gruppenfoto vom ersten Tongji-Innovation Lab

Die Geldpreise für die drei Erstplatzierten stifteten der Chinesisch-Deutsche-Campus (CDC), während das CDHK-Stifter-Unternehmen ZF Friedrichshafen zahlreiche Sachpreise an die Teilnehmer vergab und auch innerhalb des Publikums verloste.

In der Jury saßen Prof. WU Zhiqiang, Vizepräsident der Tongji-Universität und Direktor der CDH, Prof. Dr. Otthein Herzog, Mitglied der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften, Thomas Willems, Vizedirektor des CDHK, Christina Werum-Wang, Vizedirektorin der CDHAW, Andrea Schwedler, Leiterin des CDC, QI Ping, Direktor des Ingenieur- und Technologienzentrums von ZF China, und PAN Jinwei, Vizemanagerin der Abteilung Unternehmensentwicklung von Business Incubator of Tongji University Science Park. Den Abend moderierten der CDHK-Student Max Ronecker und die CDHK Praktikantin Long Ziyi.

Zu Beginn der Veranstaltung wurde die Reihenfolge der Teilnehmer ausgelost, woraufhin die ersten sechs Kandidaten ihre kurzweiligen Konzepte präsentierten. Nach jedem Vortrag stellte ein Jurymitglied eine Frage. Im Anschluss an die Präsentationen zog sich die Jury – während das Publikum von Live-Musik unterhalten wurde – zu einer längeren Besprechung zurück, da die Entscheidung nicht einfach, sehr knapp, am Ende aber einstimmig war.

ZHOU Can, Gewinnerin des 1. Tongji Innovation Lab
ZHOU Can, Gewinnerin des 1. Tongji Innovation Lab

Gut gelaunt übernahm Jury-Präsident Prof. WU Zhiqiang die Bekanntgabe der Gewinner. Den dritten Platz belegte Patrick Liebig vom CDHK mit seinem Projekt „Qrant-Reshaping the dining experience“, einer APP, die chinesische Touristen die Auswahl, das Bestellen und Bezahlen in deutschen Restaurants erleichtern soll. Nontokozo Zama Ndlovu erhielt für ihr ambitioniertes Bildungsprojekt „AI as a tool to transform education“, mit dem sie einer breiten Bevölkerung den Zugang zu Bildung ermöglichen möchte, den zweiten Preis. Und in Übereinstimmung mit der Publikumsbewertung ging der erste Preis an Frau ZHOU Can von der Umweltwissenschaftlichen Fakultät für ihr entworfenes Sicherheitssystem in der Chemieindustrie: „An intelligent chemical industry safety management system“. Die Preisträger freuten sich über Geldpreise von 3000 RMB, 2000 RMB und 1000 RMB, die der Chinesisch-Deutsche Campus spendete.

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Prof. WU Zhiqiang mit Patrick Liebig

Der Abend endete mit Live-Musik, einem Buffett und einem entspannten Get together, bei dem die präsentierten Konzepte angeregt diskutiert und kommunikative Grenzen überwunden wurden. Alle waren sich einig, dass dies der Beginn einer neuen Veranstaltungsreihe an der Tongji-Uni war, die in regelmäßigen Abständen innovativen Köpfen eine Plattform für Austausch, Inspiration und Kreativität bieten wird.

Thomas Willems