In diesem Jahr fand vom 12.07.2021-16.07.2021 erstmalig eine Chinesisch-Deutsche Summer School für Maschinenbau-Studierende der School of Mechanical Engineering (SME) bzw. des Chinesisch Deutschen Zentrums für Maschinenbau (CDZM) der Tongji Universität in Shanghai statt. Die Summer School wurde vom CDC gefördert. Die etwa 30 studentischen Teilnehmer befanden sich alle im letzten Bachelor-Semester einer speziellen, deutsch-orientierten SME/CDZM-Klasse (sogenannten Rheinklasse) und sind damit potentielle Kandidaten für ein Doppel-Master-Studium in den nächsten Jahren in Deutschland. Ziel der überwiegend in Deutsch stattfindenden Summer School war es, die künftigen chinesischen Austausch-Studierenden umfassend über Studienangebote, aktuelle Forschungsthemen und Berufsperspektiven bei Partner-Universitäten und Industrieunternehmen in Deutschland zu informieren und die für ein Studium in Deutschland vorzubereiten.
Organisiert wurde die Summer School von der Ruhr Universität Bochum (RUB) (Prof. Dr.-Ing. Michael Abramovici, deutscher Koordinator des Deutsch-Chinesischen Uni-Austausches im Maschinenbau und seinem Assistenten Pascalis Trentsios, M.Sc.) sowie vom SME/CDZM der Tongji Universität (Prof. Dr.-Ing. Lin Song ). Neben den Rheinklasse-Studierenden nahmen auch einige Studierende der RUB daran teil. Die chinesischen Teilnehmer saßen alle in einem audiovisuellen Hörsaal auf dem Tongji Campus zusammen. Die deutschen Referenten und Teilnehmer waren wegen der pandemiebedingten Reiserestriktionen per Zoom online eingeschaltet.
Die thematischen Schwerpunkte der Summer School waren: Forschung, Studium in Deutschland, Anforderungen von Industrieunternehmen an die Absolventen des Doppelstudiengangs sowie allgemeine Kompetenz-Anforderungen an die Studierenden. Über die ganze Woche verteilt haben insgesamt mehr als 20 hochrangige Rednerinnen und Redner aus Hochschule und Industrie vorgetragen und Fragen der Studierenden beantwortet. Allen teilnehmenden Studierenden wurde dabei einen umfangreichen Einblick in aktuelle Forschungsthemen des Maschinenbaus sowohl aus universitärer als auch aus industrieller Sicht vermittelt, sowie das deutsche Hochschulsystem vorgestellt. Auch die chinesisch-deutschen Kulturunterschiede wurden dabei aufgezeigt, um eine schnellere Integration der Austauschstudierenden in Deutschland zu erleichtern.
Die ersten beiden Tage der Summer School waren der Forschung gewidmet. Die Vorträge von acht bekannten Professoren/Dozenten der RUB gaben eine gute Übersicht über aktuellste Forschungsbereiche und Studien-Schwerpunkte in Deutschland. Vertreten waren unter anderem die Bereiche Additive Fertigung, Laseranwendungstechnik, Smart Manufacturing, Robotics, Produktentwicklung, Antriebs- und Getriebetechnik, Baumaschinen, Biomechatronik, Service Engineering, Sales Engineering, Industrie 4.0, Virtual/Augmented Reality, Umwelttechnik, Werkstoffwissenschaften und Energietechnik. Der Dekan der Maschinenbau-Fakultät der RUB, Prof. Dr.-Ing. Marcus Petermann begrüßte die Studierenden und informierte sie umfassend über Studienmöglichkeiten in Bochum und an anderen deutschen Partner-Universitäten.
Am dritten Tag der Summer School wurde den Studierenden das deutsche Hochschulsystem sowie der Campus der Ruhr Uni Bochum vorgestellt. Das International Office der RUB bzw. die RUB International Student Services (RUBiss) haben den Studierenden die Regularien aber auch die Unterstützungsangebote für den Studienstart in Deutschland aufgezeigt.
Am vierten Veranstaltungstag (Industrietag) haben hochrangige Vertreter großer und mittelständischer, internationaler, deutscher, sowie chinesischer Unternehmen verschiedene Berufsperspektiven für sowie Anforderungen an die Absolventen vorgestellt. Die meisten vertretenen Industrie-Manager hatten eine langjährige Erfahrung in Deutschland, Europa, Asien und China. Vertreten waren dabei die Firmen Schenck, Homag, Dürr, Hilti, IBAF/IAMT und Huawei. Bei den Industrie-Vorträgen wurde das sehr breite Feld der Maschinenbauspezialisierungen und die vielfältigen Berufsperspektiven vermittelt und die einhergehenden Herausforderungen bei der Planung, Forschung, Entwicklung und Fertigung neuer Industrieprodukte aufgezeigt. Bei allen Vorträgen kristallisierte sich neben den allgemeinen spezifischen Fachqualifikationen und den persönlichen Qualifikationen die Bedeutung der Digitalisierung und von zusätzlichen Informatik-Qualifikationen für künftige Maschinenbauingenieure. Die Studierenden bekamen von den erfahrenen Industrievertretern wichtige Ratschläge und Empfehlungen für ein erfolgreiches Studium und für die besten Karriere-Chancen. Alle Vorträge waren durch rege Diskussionen begleitet.
Der fünfte Tag der Summer School wurde vom deutschen Vizedirektor des Chinesisch-Deutschen Hochschulkollegs (CDHK), Thomas Willems eingeleitet, der in seinem interaktiven Beitrag die allgemein erforderlichen Deutschland-Kompetenzen für chinesische Austauschstudierenden präsentierte und das CDHK als Brücke für den chinesisch-deutschen Studierenden-Austausch vorstellte. Im Verlauf des fünften Summer School-Tages hatten die teilnehmenden Rheinklasse-Studierenden die Möglichkeit, mit deutschen Master-Studierenden und mit einer CDHK-Alumni Erfahrungen auszutauschen. In diesem interaktiven Veranstaltungs-Teil wurde das Online Whiteboard Miro Board intensiv und sehr erfolgreich genutzt.
Die erste Chinesisch-Deutsche Summer School im Maschinenbau wurde von den teilnehmenden Studierenden als auch von allen Rednern sehr positiv bewertet und gab den Teilnehmern einen großen Motivationsschub für einen Doppelmaster-Studiengang in Deutschland. Die Studierenden haben nur bedauert, dass die deutschen Teilnehmer nicht persönlich vor Ort präsent sein konnten, was für die Zukunft sehr erwünscht ist.
Bochum/Shanghai 16. Juli 2021