Am 24. Oktober besuchte Frau Prof. Angelika Messner das CDHK und hielt in diesem Rahmen einen Vortrag zum Thema „Altern und Alternde im gegenwärtigen China“.
Die VR China weist zwar ein geringes Durchschnittsalter der Bevölkerung (36,3 Jahre) auf, aber global gesehen leben hier bereits jetzt die meisten „Über Sechzigjährigen“. China ist dem Klub der alternden, entwickelten Industriestaaten beigetreten – ohne bereits selbst ein entwickeltes Industrieland zu sein. Neben dem notorischen Frauenmangel und dem rapiden Anstieg der Lebenserwartung auf durchschnittlich 72 Jahre, beunruhigt die Tatsache, dass gegenwärtig die erste Elterngeneration der Ein-Kind-Politik das Rentenalter erreicht: Ihre Nachkommen, Einzelkinder, müssten beide Elternteile und vier Großelternteile versorgen. Auch wenn das im Juli 2013 lancierte Gesetz zum „Schutz der Rechte und Interessen älterer Menschen“ die Kinder von über Sechzig-Jährigen zu regelmäßiger Unterstützung verpflichtet, kann dies die staatlich kaum existente Altenpflege nicht wirklich ersetzen.
Der Vortrag stellte die Frage nach den Bindungen und Ligaturen angesichts einer sich verändernden Ökonomie und Morallandschaft in einzelnen Lebensverläufen alter Menschen. Prof. Messner berichtete an dieser Stelle auch aus Ihren Feldstudien in chinesischen Ambulanzen, vor allem in Hangzhou, und stellte Passagen aus ihrem neuen Buch „Alter und Selbstbeschränkung“ vor.
Frau Prof. Messner ist Leiterin des Chinazentrums der Universität Kiel und lehrt regelmäßig am China Center der Technischen Universität Berlin, zudem unterhält sie Gastprofessuren an der Zhejiang University, sowie an der Shanghai University for Chinese Medicine.
Am 21. Oktober tagte der 18. Beirat des CDHK. Anwesend waren u.a. der Präsident der Tongji-Universität, Prof. ZHONG Zhihua, der Vize-Präsident der Tongji-Universität, Prof. WU Zhiqiang, sowie die Vorsitzende des Beiratsvorstands Prof. WU Qidi (ehemalige Präsidentin der Tongji und ehemalige stellv. Erziehungsministerin). Von deutscher Seite waren Frau Dr. Anette Pieper, Direktorin der Projektabteilung des DAAD, Herr Dr. Bode, DAAD-Beauftragter für das CDHK und die CDH, sowie die deutschen Fachkoordinatoren vertreten. Der Beirat umfasst zudem die Vertreter der Stifterunternehmen des CDHK, von denen über 20 Repräsentanten an der Sitzung teilnahmen. Durch die Sitzung führten die Beiratsvorstände Frau Dr. ZHANG Xi (Bayer) und Herr Stefan Kegel (Bosch).
In seiner Rede dankte Prof. ZHONG Zhihua den Unternehmen und dem DAAD für die fortwährende Unterstützung. Um der Tongji-Universität einen Rang unter den weltweit besten Universitäten zu sichern, sei die zunehmende Internationalisierung von größter Bedeutung. Die Kooperation des CDHK mit Spitzenuniversitäten in Deutschland und die enge Zusammenarbeit mit Top-Unternehmen sowie die international ausgerichtete Lehre und Forschung, stellten in dieser Hinsicht einen großen Zugewinn für die Tongji-Universität dar. Dies würde auch daran ersichtlich, dass das CDHK in diesem Jahr bei zwei Evaluationen hervorragend beurteilt wurde. Die Tongji-Universität würde das CDHK auch in Zukunft stark fördern und in seiner weiteren Entwicklung unterstützen. Auch Frau Prof. WU Qidi lobte die herausragende Stellung des CDHK unter den internationalen Bildungskooperationen und verwies auf die Vorbildfunktion des CDHK.
Anschließend berichteten die Fachkoordinatoren und der Beiratsvorstand über die Arbeit des vergangenen Jahres. Der Beiratsvorstand erläuterte die durchgeführte Stifterbefragung und stellte fest, dass in fast allen Bereichen eine Verbesserung in der Zufriedenheit der Stifterfirmen in der Zusammenarbeit mit dem CDHK eingetreten sei. Es wurde auch betont, dass aktives Engagement der Sponsoren, des CDHKs und der Professoren essentiell für eine erfolgreiche Kooperation seien.
Herr Dr. Bode und Frau Dr. Pieper stellten die Befunde des Evaluationsberichts vor und nahmen dazu im Namen der deutschen Projektbeteiligten Stellung. Das CDHK sei ein sehr erfolgreiches, unverwechselbares und nach finanziellen Maßstäben auch recht effizientes Projekt. Erhalt und Fortsetzung der Förderung stünden für die Kommission daher außer Frage. Jetzt hieße es die strukturelle und inhaltliche Weiterentwicklung des CDHK voranzutreiben, um weiterhin der Rolle als Innovations- und Exzellenztreiber gerecht zu bleiben.
Nachfolgend nahm auch Herr Prof. WU Zhiqiang im Namen der Tongji-Universität Stellung zum Evaluationsbericht. Die Tongji-Universität stimme mit dem Bericht der Kommission vollständig überein und werde auch weiterhin aktiv mit dem CDHK kooperieren und ihm zusätzliche Aufmerksamkeit und Unterstützung zukommen lassen sowie sich stärker für die Zusammenarbeit in Forschung, Lehre und Kultur engagieren, um gemeinsam innovativ zu sein.
Im Anschluss fand wie im Jahr zuvor eine Poster-Präsentation der CDHK Lehrstühle mit aktuellen Forschungsschwerpunkten statt, gefolgt vom traditionellen Chinesisch-Deutschen Abend, bei dem sich die Mitglieder des Beirats bei Musik und Buffet mit Studierenden und Alumni austauschen konnten. Dieses Jahr begrüßte das CDHK zusätzlich eine Delegation der Helmholtz-Gesellschaft zum Chinesisch-Deutschen Abend. In diesem Rahmen wurden jetzt bereits zum 3. Mal die CDHK-Preise verliehen, welche an herausragende Absolventen des CDHK vergeben werden. Wir möchten uns an dieser Stelle herzlich bei den Unternehmen, welche den CDHK-Preis gestiftet haben, bedanken.
Am 18. Oktober luden das CDHK und das Deutschlandforschungszentrum Herrn Lutz Mahlerwein zu einem Gastvortrag zum Thema „China und Indien – Rivalen auf dem Weg zur Weltmacht: Ansichten eines deutschen Journalisten“ in die Deutschen Bibliothek ein. Der ehemalige Leiter der ARD Büros Peking und Neu Delhi zeichnete die Entwicklungslinien der beiden asiatischen Dauerrivalen Indien und China während der letzten Jahrzehnte nach. Im Zentrum stand hierbei die Frage, welche Faktoren dazu beigetragen haben, dass beide Länder sich trotz vieler sozio-ökonomischer Gemeinsamkeiten zum Zeitpunkt ihrer Gründung 1949 mittlerweile in Hinsicht auf Lebensstandard und Bildung so stark voneinander unterscheiden. Allgemeine Analysen wurden dabei immer wieder ergänzt und illustriert durch persönliche Alltagsbeobachtungen des Vortragenden, die dieser auch als kritisches Korrektiv zu den medial vermittelten Bildern verstanden wissen wollte.
Am 13. Oktober fand vor dem Chinesisch-Deutschen Haus der Tongji-Universität mit ca. 150 chinesischen und deutschen Gästen zum ersten Mal ein Oktoberfest statt. Studenten, Professoren und zahlreiche andere Besucher genossen bei stimmungsvoller Festmusik deutsches Bier, Bratwürste und Leberkäs`semmel.
Nach einer kurzen Begrüßung durch den Vizepräsidenten der Tongji-Universität und Direktor der Chinesisch-Deutschen Hochschule, Prof. Dr. Wu Zhiqiang, gab der Vizedirektor des Chinesisch-Deutschen Hochschulkollegs, Dr. Patrick Kühnel, einen kurzen Abriss über die Geschichte des Oktoberfests und seinem traditionellen Getränk, dem Bier.
Zauber-, Tanz und Musikvorführungen begeisterten die Zuschauer. Die Stimmung war so gut, dass ein von Dr. Bode, DAAD-Beauftragter für die Chinesisch-Deutsche Hochschule, angestimmtes „Prosit der Gemütlichkeit“ begeistert von allen Anwesenden aus vollen Kehlen mitgesungen wurde.
Es scheint, dass mit diesem schönen Abend, der von der Studentenvereinigung Chinesisch-Deutsches Fenster und Mitarbeitern der Deutschen Bibliothek, des CDHKs und dem Chinesisch-Deutschen Campus gemeinsam organisiert und veranstaltet wurde, eine Tradition begründet wurde, auf die sich zukünftige chinesische und deutsche Studentengenerationen an der Chinesisch-Deutschen Hochschule freuen dürfen.
Die 13. Summer School der TU Berlin und des CDHK bot auch in diesem Jahr wieder viele Facetten Chinas. Unter der Leitung von Frau Dr. Sigrun Abels (TU Berlin) und der organisatorischen Assistenz von Frau Sandra Banusch (TU Berlin), Frau Ge Xiaping und Frau Yang Ruifan (CDHK), zeigten in dem dreiwöchigen Intensivprogramm vom 5. bis 24. September 2016 Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft wertvolle Einblicke in die Wirtschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft Chinas. Das modular aufgebaute Lehrprogramm für 30 deutsche Masterstudierende wirtschaftswissenschaftlicher Fächer kombinierte dabei Fachvorträge von CDHK-Professoren, deutschen und chinesischen Managern sowie von renommierten China-Experten mit interkulturellem Managementtraining.
Abgerundet wurde die China-Erfahrung durch Unternehmensbesuche bei erfolgreichen deutsch-chinesischen und multinationalen Unternehmen, wie Shanghai VW, Bosch, Jungheinrich und PriceWaterhouseCoopers (PWC) sowie durch kulturelle Ausflüge, u.a. zum Westsee nach Hangzhou, zum Naturspektakel Sanqing Shan, zum antiken Wasserdorf Wuzhen und zum Zen-buddhistischen Kloster Lingyin.
Das Ziel der Summer School, zukünftigen deutschen Nachwuchsführungskräften Einblicke in die chinesische Kultur und die Besonderheiten des chinesischen Marktes zu vermitteln sowie Grundkenntnisse der chinesischen Sprache zu erwerben, wurde von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern überaus erfolgreich erreicht und durch Abschlussprüfungen nachgewiesen – das Wichtigste im Gepäck jedoch war schließlich: das eigene Chinabild mit nach Hause nehmen.
Bei der Closing Ceremony im Shanghaier Pearl Tower (Fernsehturm) berichteten die Studierenden der Summer School von ihrem sehr positiven China-Aufenthalt am CDHK. Einige der Teilnehmer werden zukünftig die Gelegenheit nutzen, am CDHK zu studieren oder ihre Masterarbeit zu schreiben. Bei einem gemeinsamen Abend mit chinesischen CDHK-Studierenden wurden bereits erste freundschaftliche Kontakte geknüpft.
Das gesamte deutsch-chinesische CDHK-Team hat wunderbar zusammen gearbeitet und sich fabelhaft ergänzt. Dass dies nicht nur eine subjektive Einschätzung ist, zeigt das rundum sehr gute Ergebnis der internen Evaluation dieser außergewöhnlichen Lehrveranstaltung – ein erfolgreiches Format, das die Angebotspalette des CDHK um ein interessantes Chinakompetenz-Element ergänzt.
Mit einer feierlichen Begrüßungszeremonie wurden die neuen CDHK Studierenden von Prof. WU Zhihong und Dr. Patrick Kühnel, den Vize-Direktoren des CDHK, sowie von Prof. HUANG Guanwei, Dekan der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, auf das herzlichste willkommen geheißen und zu ihrer Entscheidung für ein Studium am CDHK beglückwünscht. Bei einer Campusrallye im Anschluss konnten sich die Studierenden miteinander vertraut machen und spielerisch den Campus erkunden.
In diesem Semester haben 92 chinesische Studierende ihr Masterstudium am CDHK aufgenommen, insgesamt sind somit 331 chinesische Studierende am CDHK eingeschrieben. Von den 92 neuen Studierenden studieren 22 in den Wirtschaftswissenschaften, 27 in der Fahrzeugtechnik, 26 im Maschinenbau und 17 in der Elektrotechnik.
Im Wintersemester 2016/17 sind zudem 80 deutsche Studierende am CDHK eingeschrieben, von denen 15 bereits das Sommersemester am CDHK absolviert haben. Aus der Fachperspektive betrachtet kommen die meisten dieser Studierenden aus den Wirtschaftswissenschaften (26) und aus dem Wirtschaftsingenieurwesen (36), dazu kommen 11 Fahrzeugtechniker und 7 Maschinenbauer. Die deutschen Studierenden kommen aus insgesamt 25 verschiedenen deutschen Universitäten. Die meisten bleiben für ein Semester, im jetzt laufenden Wintersemester sind aber auch 22 Doppelmasterstudierende eingeschrieben.
Auch in diesem Semester lehren am CDHK wieder namenhafte Professoren deutscher Universitäten. Die sogenannte „Flying Faculty“ ermöglicht es den chinesischen Studierenden schon vor Ihrem Deutschlandaufenthalt die deutsche Lehre in Form von Fachvorlesungen kennenzulernen.
Im WS 2016/17 heißt das CDHK 16 deutsche Dozenten willkommen:
Kursbezeichnung
Professor/Dozent
Signal- und Systemtheorie
Prof. Dr. Volker Hans
Eingebettete Systeme
Prof. Dr. Klaus Buchenrieder
Ingenieur in der Berufspraxis
Dr. Alfred Hauenstein
Fahrzeugdynamik I/ II
Prof. Dr. Jochen Wiedemann
Virtuelle Produktentwicklung (VPE)
Prof. Dr. Michael Abramovici
Strukturleichtbau in Multi-Material-Design I/II
Prof. Dr. Niels Modler
Die Aufladung des Verbrennungsmotors
Prof. Dr. Wolfgang Eifler
Moderne Fahrzeugtechnik: Methoden und Prozesse zur Entwicklung antriebstechnischer Systeme
Am 6. September 2016 wurde bekannt gegeben, dass auf Beschluss des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas und des Staatsrats Prof. Dr. ZHONG Zhihua zum neuen Präsidenten der Tongji-Universität ernannt ist. Der promovierte Ingenieur tritt die Nachfolge von PEI Gang an, der seit 2007 Präsident der Tongji-Universität war.
Prof. Dr. ZHONG, 1962 in der Provinz Hunan geboren und seit 1999 Mitglied der Kommunistischen Partei China, ist ein international renommierter Wissenschaftler im Bereich der Fahrzeugtechnik.
Nach seinem Studienaufenthalt an der Linkoping Universität in Schweden (1989 -1995) lehrte und forschte er an der Hunan-Universität, wo er von 1995 bis 2000 verschiedene Führungsfunktionen inne hatte, zuletzt die des Präsidenten der Hunan-Universität.
Prof. Dr. ZHONG ist Mitglied der Chinesischen Akademie der Ingenieurwissenschaften und seit 2004 der Generalsekretär des Parteikomitees der Akademie. Darüber hinaus hatte er im Raum Chongqing in Westchina eine Vielzahl von wichtigen Leitungsfunktionen bei der Arbeitskommission für Wissenschaft und Technik.