Im September 2019 wurde eine vom CDHK in Kooperation mit dem Chinacenter der TU-Berlin organisierte „Shanghai Summer School“ durchgeführt, an der 42 hochqualifizierte Studierende von 17 deutschen Partner-Universitäten teilnehmen. Ursprünglich hatten sich über 300 Kandidaten aus den Fachbereichen Ingenieurwesen und Wirtschaft für das von der Shanghaier Stadtregierung finanzierte und vom DAAD mitgeförderte Stipendien-Programm beworben. Die Bachelor- und Masterstudierenden lernten in dem vierwöchigen Intensivprogramm Land und Leute von verschiedenen Seiten kennen. Neben dem täglichen Chinesisch-Unterricht und zahlreichen fachlichen sowie kulturellen Veranstaltungen zu Themen wie „Die Zukunft der Elektromobilität“, „Künstliche Intelligenz“, „Tai Chi“ oder „Teekultur“, gewannen die Teilnehmer durch Exkursionen in die Umgebung Shanghais sowie durch Unternehmensbesuche bei VW oder Huawai neue, vielfältige Einblicke in die rasante Entwicklung der Volksrepublik. Wie die vielen positiven Rückmeldungen zeigten, konnte das abwechslungsreiche, Programm ein neues, differenziertes Chinabild bei den meisten Teilnehmern vermitteln und sie zu einem weiteren Studienaufenthalt in Shanghai motivieren.
Archiv
INNOVATION LAB 2019 – BREAKING THE WALL OF…
“Breaking the wall of the Coldest Spot in the Universe” lautete der Gewinnertitel des Kurzvortrags von Dezhi Zhu beim 2. Innovation Lab im German Center Shanghai. Die Kunst dieses Sciences Slams besteht darin, das eigene innovative (Forschungs-)Thema in drei Minuten anschaulich zu erklären. Am 21. September 2019 traten acht KandidatInnen aus ganz China gegeneinander an, um die Jury und das Publikum von ihrer Idee zu überzeugen. Knapp 100 CDHK und CDHAW-Studierende waren mit Bussen angereist, um das gemeinsam vom DAAD-Information Center, CDHK, CDC und German Center organisierte Event live zu verfolgen. Die Themen reichten von nachhaltiger Stadtplanung und grüner Architektur über Künstliche Intelligenz bis hin zur Quantenphysik. Dabei bewiesen die TeilnehmerInnen, deren Bildungshintergrund vom Bachelor bis zum PostDoc reichte, kreatives Denken und wissenschaftliche Passion. Christian Sommer, der CEO des German Centers, moderierte humorvoll durch die Veranstaltung. Sakine Weikert, Leiterin des DAAD-IC, übergab gemeinsam mit Jurymitglied CDHK-Prof. HAN Zheng den Hauptpreis: eine Einladung zur Teilnahme am „Falling Walls Lab 2019“ in Berlin. Den Publikumspreis, den CDHK Vizedirektor Thomas Willems übergab, gewann Dr. Julian Köllermeier aus Peking mit seinem Vortrag „Breaking the wall of the Race to Mars“. Die gelungene Veranstaltung endete mit einer Tombola und einem Buffet, bei dem die Referenten zahlreiche Fragen der interessierten Studierenden beantworteten.
Begrüßung neuer Studierender am CDHK im Wintersemester 2019/20
Am Nachmittag des 6. Septembers fand die offizielle Semesterbegrüßung im Vortragssaal der Deutschen Bibliothek statt. 79 deutsche Studierende, die ab diesem Wintersemester am Chinesisch-Deutschen Hochschulkolleg der Tongji-Universität in Shanghai studieren, nahmen daran teil. Insgesamt haben sich 101 deutsche Studierende für das Wintersemester 2019/20 am CDHK eingeschrieben.
Einleitend hieß Herr Thomas Willems, der deutsche Vizedirektor des CDHK, die neuen Austausch- und Doppelmasterstudierenden herzlich willkommen und stellte ihnen das CDHK vor. In seiner Präsentation ging er auf wichtige Verhaltensregeln im Gastland ein und betonte, dass ein hohes Maß an Offenheit und Neugier der fremden Kultur gegenüber von grundlegender Bedeutung für einen ertragreichen Aufenthalt in Shanghai sei.
Im Anschluss berichtete Kathrin Bärnklau, Doppermasterstudentin der TU Berlin, die bereits ein Semester in Shanghai verbracht hat, sowohl von ihren persönlichen Erfahrungen im Studium und Alltag, als auch von ihren Reisen durch das Land und ihrem Praktikum vor Ort. Die neuen Studierenden hatten dabei die Möglichkeit, ihre zahlreichen Fragen zu stellen und wertvolle Tipps zu bekommen.
Bibliothekarin Frau WANG Nan
Nach der Vorstellung der Deutschen Bibliothek durch Bibliothekarin Frau WANG Nan bot sich die Gelegenheit für weiterführende Gespräche und ein gegenseitiges Kennenlernen bei erfrischenden Getränken. Auch Professor Dr. WU Zhihong, der chinesische Vize-Direktor des CDHK, schloss sich der Runde an und tauschte sich mit den Studierenden aus.
Internship at MUBEA Corporate R&D Department China
CDHK-Abschlussfeier 2019
Am 18. Juni 2019 fand in diesem Studienjahr die CDHK-Abschlussfeier im CDI-Labor statt. Das CDHK-Direktorium, Vertreter der Lehrenden, die Verwaltungsmitarbeiter sowie die Eltern der Absolventen kamen zusammen, um den Studierenden zu Ihrem erfolgreichen Masterabschluss zu gratulieren. In diesem Jahr haben insgesamt 74 Studierende das Studium abgeschlossen, darunter 71 chinesische und drei deutsche.
Prof. Dr. WU Zhihong, Parteisekretär und chinesischer Vizedirektor des CDHK, gratulierte zunächst den Absolventen herzlich zu ihrem Abschluss und wünschte ihnen alles Gute auf dem weiteren Lebensweg. Er drückte den Wunsch aus, dass die Absolventen das Motto der Tongji-Universität „Gemeinsam in einem Boot rudern“ beherzigten, sich ständig an die Mission des Landes und der Alma Mater erinnerten und im nun anschließenden Lebensabschnitt als Tongjier und CDHKler ein neues, glänzendes Kapitel aufzuschlagen.
Nachfolgend drückte Herr Thomas Willems, deutscher Vizedirektor des CDHK, allen Absolventen und deren Eltern seine Glückwünsche aus. Ausgehend von einem Zitat des Laotse „Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt“ hob er die herausragenden Leistungen, die von CDHK-Studierenden Schritt für Schritt im Studium erbracht wurden, hervor. Das Ende des Studiums sei der Anfang eines neuen Kapitels der Lebensreise. Er hoffe, dass alle mit offenem Herzen große Erfolge auf ihrem weiteren Lebensweg erzielten.
Als Vertreter der Lehrenden wünschte Prof. Dr. LI Pengzhong den Absolventen, dass sie die Zeit am CDHK nicht nur als gute Erinnerung, sondern auch als wertvolle Vorbereitung für das neue Kapitel des Lebens nutzen sollten, um die Herausforderungen der Zukunft erfolgreich meistern zu können.
Mit mehr als 20 Jahren Diensterfahrungen am CDHK tauschte sich Prof. Dr. HUANG Guanwei mit den Absolventen zum Thema „Was ist das CDHK?“ aus: Es sei eine Brücke zwischen Deutschland und China und eine Wiege für die Ausbildung internationaler Talente. Das CDHK übernehme eine wichtige Funktion: mit dem Vaterland gemeinsam voranzuschreiten und wichtige Beiträge in Wissenschaft und Bildung zu leisten. Er wünschte den Studierenden Mut, um Herausforderungen anzupacken und für den Fortschritt der Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen.
Herr CHEN Dongfeng, herausragender Absolventenvertreter des Jahrgangs 2015, berichtete von seinen Erfahrungen im Masterstudium und bedankte sich bei den Professoren und beim CDHK für die gute Ausbildung. Er berichtete zudem über seine Pläne für den weiteren Lebensweg: So wird er sich am Beamtenprogramm „Selected Graduates“ beteiligen und dafür in ländlichen Region arbeiten.
Herr LIU Zhenhuan, ebenfalls ein ausgezeichneter Absolventenvertreter des Jahrgangs 2016, erzählte rückblickend über seine insgesamt sieben Jahre Jahr an der Tongji-Universität. Er bedankte sich beim CDHK und bei der Tongji-Universität für die gute akademische Atmosphäre und für die vielfältigen Möglichkeiten, in der Praxis aktiv zu werden. Auch in der Zukunft werde er an dem Motto festhalten, ein Leben lang nach Wissen und Fortschritt zu streben.
Die Leitung des CDHK verlieh herausragenden Absolventen Preise der Stadt Shanghai und der Tongji-Universität. Nach der Zeremonie „Turn the Tassels“ versammelten sich alle vor dem CD-Haus für ein Gruppenfoto.
Das CDHK-Alumnitreffen 2019
Am Vormittag des 22. Juni 2019 fand das Alumni-Treffen des CDHK-Alumni-Vereins im CD-Haus statt. Insgesamt nahmen rund 70 Personen an dieser Veranstaltung teil, darunter Prof. Dr. WU Zhihong, Leiter des CDHK-Alumni-Vereins und Parteisekretär des CDHK, Prof. Dr. LI Pengzhong, ausführender Leiter des CDHK-Alumni-Vereins sowie Vorstandsmitglied des Alumni-Vereins, sowie zahlreiche CDHK-Alumni mit ihren Familien.
Zunächst hielt Prof. WU Zhihong eine Begrüßungsrede und bedankte sich bei allen Alumni für die Teilnahme. Er berichtete von der neusten Entwicklung des Kollegs, dass das CDHK unter dem Leitgedanken „kleiner Kern, große Peripherie und hohes Niveau“ zu einer Plattform umgebaut werde, um der Disziplinentwicklung der Tongji-Universität im Rahmen des Doppelexzellenzprogramms zu dienen und den akademischen Austausch und die Forschungszusammenarbeit der verschiedenen Kollegs mit Eliteuniversitäten in Deutschland zu fördern. Außerdem würden am CDHK künftig Doktorandenplätze vergeben, um das Ausbildungsniveau der Talente zu erhöhen. Ein großer Teil der CDHK-Alumni sei aktiv in den Bereichen des deutsch-chinesischen Handels und des akademischen Austauschs. Er drückte seinen Wunsch aus, dass die Alumni weiterhin die Entwicklung des CDHK verfolgten, dem Aufbau des CDHK beistünden und Vorschläge für die Entwicklung des Kollegs zu machten.
Prof. LI Pengzhong gab einen Rückblick auf die sechs Alumni-Veranstaltungen seit der Gründung des Alumni-Vereins am 31. März 2018. Er betonte, dass sich der CDHK-Alumni-Verein immer über neue Formen der Alumni-Aktivitäten freue, um den Alumni ein vielfältiges, attraktives, interessantes und inhaltsvolles Angebot zu bieten. Er forderte die Alumni zur aktiven Beteiligung in der Umsetzung von Veranstaltungen auf.
Laut der Statistik des Tongji-Alumni-Vereins zeichnet sich die Gemeinschaft der CDHK-Alumni durch eine herausragende Erreichbarkeit aus. Um dieses gute Ergebnis beizubehalten und den Kontakt zu und zwischen den Alumni zu fördern habe der CDHK-Alumni-Verein unter der Anweisung des Tongji-Alumni-Vereins Ansprechpartner für die neuen Alumni im Jahr 2019 benannt. Entsprechende Urkunden und Geschenke wurden von Prof. Dr. WU Zhihong und Prof. Dr. LI Pengzhong an die Ansprechpartner der diesjährigen Absolventen vergeben: WANG Wuzhen, XIA Pengfei, LIU Zhenhuan und ZHANG Yu werden künftig als Vermittler zwischen dem Alumni-Verein und den Alumni des Jahrs 2019 fungieren.
In der anschließenden Austauschrunde erzählten vier Alumni unterschiedlicher Studienfächer und Berufsrichtungen von ihren CDHK-Erfahrungen und ihren Ideen über das Privat- und Berufsleben.
Prof. Dr. XIONG Lu, Alumnus des Jahrgangs 1999 aus der Fakultät der Fahrzeugtechnik, arbeitet nun als stellvertretender Direktor des New Energy Fahrzeug Engineering Center der Tongji-Universität. Er erinnerte sich an seine persönlichen Erfahrungen von vor 20 Jahren, zusammen mit anderen Studierenden der Betriebswirtschaftsklasse am CDHK Deutsch gelernt zu haben, was eine positive Resonanz vieler anwesender Alumni erregte. Er forderte die Alumni auf, an Aktivitäten teilzunehmen und häufiger zu Veranstaltungen zusammenzukommen.
LUO Shunyao, Partner der Shanghai Fangben Anwaltskanzlei und Alumnus des Jahrgangs 2004 der Fakultät der Elektrotechnik, berichtete von seinen beruflichen Erfahrungen. Nach dem Abschluss sei er dem Hongkong College of Technology beigetreten und habe auf dem Gebiet des Urheberrechts gearbeitet. Er gab den anwesenden Studierenden drei Ratschläge: Zunächst sei es wichtig, die Karriere gut zu planen. Auch bei Hindernissen solle man an der persönlichen Entwicklung festhalten. Drittens solle man das Prinzip des lebenslangen Lernens aufrechterhalten und kontinuierlich Qualifikationen ausbauen.
GAO Jie, Rekrutierungsmanagerin bei SAIC Volkswagen und Alumna der Jahrgangs 2009 der Fakultät Wirtschaftswissenschaften, drückte dem CDHK gegenüber ihre Dankbarkeit für die gute Ausbildung aus. Sie sei überzeugt, dass der Lehrplan des CDHK von großem Nutzen für die Karriere sei. Hier habe sie Deutsch, Personalmanagement, Operatives Controlling und Rechnungswesen gelernt und sogar Grundkenntnisse über Fahrzeuge von ihren Kommilitonen der Fahrzeugtechnik, die denen sie in einem Deutschkurs saß, erworben. In ihrem ersten Arbeitsjahr sei sie aufgrund ihrer hervorragenden Deutschkenntnisse für das Transformationsprojekt bei Volkswagen ausgewählt worden und arbeitete direkt mit dem deutschen Hauptquartier zusammen. Diese wertvolle Erfahrung ermöglichte ihr einen schnellen Aufstieg am Arbeitsplatz.
Zum Abschluss bekam CHEN Yun, Alumnus des Jahrgangs 2014 aus der Fakultät Maschinenbau (derzeit ein CNC-Techniker von Chengdu Aircraft Industrial (Group) Co., Ltd) das Wort. Herr CHEN sagte, dass er seit der Schulzeit die Hoffnung gehabt habe, Beiträge für Land und die Nation zu leisten. Er sei sehr glücklich, den persönlichen Traum im Rahmen des chinesischen Traums zu verwirklichen und die Entwicklung der westchinesischen Provinzen und der Raumfahrtindustrie des Vaterlandes zu fördern.
Die Resonanz der Veranstaltung war sehr positiv. Die Alumni brachten zum Ausdruck, über das Treffen an der Tongji-Universität und die Möglichkeit zum Austausch mit Dozenten und den ehemaligen Kommilitonen sehr glücklich zu sein. Auch in Zukunft wolle man den Kontakt fördern und Treffen organisieren.
Stihl-Tag an der Tongji-Universität
Am Nachmittag des 29. Mai fand im Jiren-Gebäude auf dem Jiading-Campus der TU der erste Stihl-Tag statt. Herr Dennis Blöcher, Vizepräsident für Recruiting und Talententwicklung, Frau Jessica Hütter, Leiterin der Personalabteilung der Stihl-Zentrale in Deutschland, und Frau ZANG Xiaoyan, Leiterin von Stihl Niederlassung in Qingdao, waren als Gäste vor Ort. Rund 50 Studierende und Lehrende des CDHK und der Fakultät Elektrotechnik nahmen an der Veranstaltung teil.
Zuerst begrüßte Prof. Dr. WU Zhihong, chinesischer Vizedirektor des CDHK, alle Teilnehmenden. Er betonte, ein wichtiges Profilelement des CDHK sei die Zusammenarbeit mit bekannten deutschen Unternehmen. So hätten mitunter VW, Bosch und Siemens am CDHK Stiftungslehrstühle mit renommierten Professorinnen und Professoren eingerichtet, um hochqualifizierte Fachkräfte mit Englisch- und Deutschkenntnissen auszubilden. Der Stihl-Lehrstuhl am CDHK wurde im März 2018 mit Frau Prof. LI Li, Dekanin der Abteilung für Kontrollsysteme der Fakultät Elektrotechnik, als Lehrstuhlinhaberin errichtet. Der Forschungsbereich des Lehrstuhls umfasse mitunter Künstliche Intelligenz, die Prognose und Pflege von Antriebssystemen mithilfe von Daten, die Erhöhung der Zuverlässigkeit von Produktqualität sowie die Reduktion der Pflegekosten. Übergeordnetes Ziel sei die Ausbildung hochqualifizierter Fachkräfte mit dem internationalen Horizont, Innovationsfähigkeit und interkultureller Kompetenz.
Im Anschluss rekapitulierten Herr Blöcher und Frau Hütter den Werdegang der Firma Stihl von einem kleinen Familienunternehmen zu einem großen und renommierten Unternehmen für motorisierte Geräte. Sie stellten zudem Zukunftspläne und Forschungsschwerpunkte vor. Abschließend wurde auf die Möglichkeit von Praktika und Festanstellungen in der Zentrale in Deutschland verwiesen.
CDHK-Fraunhofer Logistik Workshop zu Industrie 4.0
Gemeinsam mit dem Fraunhofer IML und Do Logistics organisierte das CDHK am Vormittag des 12. Mai 2019 den Workshop „Automotive Logistics and Supply Chain in the Era of Industry 4.0“. Zielgruppe waren Vertreter aus den Bereichen der Automobilindustrie, der intelligenten Fertigung und diverser Investmentfonds.
Zu den Referenten zählten Experten des CDHK, des Fraunhofer IML und des Unternehmens für inländische Logistikausrüstung. CDHK-Professor FANG Dianjun begrüßte die Gäste herzlich.
Eröffnungsrede von Prof. FANG Dianjun
Prof. Dr. Michael Henke, Direktor des Fraunhofer IML, hielt als erster Sprecher einen Vortrag zum Thema „Erfolgreiche Zusammenarbeit entlang der Supply Chain in der Automobilindustrie“. Vor dem Hintergrund des Themas Industrie 4.0 präsentierte er Ideen und Methoden zur Lösung komplexer Probleme in der Automobilzulieferkette.
Im Anschluss sprach Professor FANG Dianjun über „Chancen und Herausforderungen der chinesischen Logistik und der Supply Chain im Zeitalter von Industrie 4.0“. Er ging dabei auf den aktuellen Stand sowie Chancen und Risiken der Logistik und der Supply Chain in China ein. Des Weiteren erläuterte er die deutsch-chinesische Zusammenarbeit und ging dabei auf die Bedeutung der angewandten Forschung und Promotionen in diesem Bereich ein. Im Juni 2018 war er in Qingdao zum Direktor des „Chinesisch-Deutschen Instituts für Intelligente Technologien und Promotionen“ ernannt worden, welches an das Fraunhofer-Modell anknüpft.
Herr Markus Stute, Ingenieur des Deutschen Logistikforschungsinstituts, hielt anschließend einen Vortrag mit dem Titel „Die Chancen und Herausforderungen der chinesisch-deutschen Zusammenarbeit in der Logistik 4.0“. Er verglich die Entwicklung der intelligenten Fertigung und intelligenten Logistik zwischen China und Deutschland. Gleichzeitig stellte er „ALUROUT“ vor – eine Plattform des Alumni-Verbandes der deutsch-chinesischen Logistikkooperation.
Abschließend sprach Herr ZHANG Feng, stellvertretender Geschäftsführer der Suzhou Robert i-COW Logistics Technology Co., Ltd., über „FTS-Systemlösungen für die Automobilindustrie“. Als erstes Unternehmen, das die Logistikgerätetechnologie des Deutschen Logistikforschungsinstituts in China verwendet, hat sich i-COW auf unbemannte Lösungen für Industriefahrzeuge und unbemannte Handhabungslösungen für Paletten konzentriert und ist zu einem wichtigen Partner für Systemintegratoren geworden.
Der Workshop war für die chinesischen und deutschen Experten eine gute Gelegenheit zum Austausch über das Thema Automobillogistik und Supply Chain und leistete einen wichtigen Beitrag für die weitere Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland in diesem Bereich.
Chinakompetenz im geschäftlichen Kontext
Was muss man bei Meetings in China besonders beachten? Worüber spricht man beim Essen (nicht)? Welche kulturellen Unterschiede gibt es beim Aufbau von Beziehungen?
Diese und weitere Fragen zum Thema „Chinakompetenz im geschäftlichen Kontext“ diskutierten 17 deutsche Studierende am CDHK mit Vizedirektor Thomas Willems.
Die Studierenden, die seit diesem Semester am CDHK sind, berichteten anfangs über ihre positiven China-Erfahrungen, zu denen neben den vielfältigen kulinarischen Genüssen, die ausgezeichnete Infrastruktur, das Gefühl der Sicherheit und die Pünktlichkeit des Zugverkehrs gehörten.
Nach einem einführenden Kulturvergleich, der die seit der Antike und dem Christentum geltenden Werte (wie z.B. Wahrheit und Recht) denen des Konfuzianismus gegenüberstellte (z.B. Stabilität und gesellschaftliche Harmonie), wurden die sich daraus ergebenden Denk- und Verhaltensmuster analysiert: auf der einen Seite das konfuzianische Hierarchiedenken als ordnungs- und konsensstiftendes Prinzip, auf der anderen Seiten die demokratische Gleichheitskultur, die keinen Konflikt scheut und einen missionarischen Anspruch hat. Dass die im Konfuzianismus ausgeprägten Hierarchie-Ebenen bis heute in der chinesischen Gesellschaft gelten und die Unternehmenskultur sowie das Verhältnis von Mitarbeiter und Vorgesetzten prägen, wurde anschließend anhand von konkreten Beispielen erörtert. Im praktischen Teil ging es dann um den persönlichen und geschäftlichen Beziehungsaufbau, zu dem neben der richtigen Übergabe der Visitenkarte auch die korrekte Sitzordnung am runden Tisch sowie die angemessene Themenauswahl beim Small talk gehörte. Der letzte Teil der Veranstaltung gab Einblicke in die chinesische Unternehmenskommunikation, insbesondere in die soziale Bedeutung von Meetings, die Kunst des Verhandelns und die Erwartungen der Mitarbeiter an ihre Führungskräfte. Um die teilweise komplexen Themen besser zu veranschaulichen, erzählte Herr Willems zwischendurch von seinen eigenen praktischen Erfahrungen, die wiederum zu Fragen seitens der Studierenden führten, so dass sich lebhafte Diskussionen ergaben. Nach knapp drei Stunden und diversen Exkursen über Schein und Sein, die Rolle der Frau oder das Soziale Kreditsystem, waren die Ausgangsfragen einerseits beantwortet und gleichzeitig neue Fragen entstanden, so dass eine Fortsetzung des Seminars mit konkreten Fallstudien bereits in Planung ist.
Field Trip: Finding Tongji’s Roots – Lizhuang
Tag 1:
Am Dienstagmorgen um 8:50 Uhr lernten wir zum ersten Mal unsere Reisegruppe kennen, die uns sechs Tage begleiten sollte. Pünktlich um 9:30 Uhr startete unsere zehnstündige Zugfahrt Richtung Chongqing in die Provinz Sichuan. Durch die gemütlichen Abteile und die gute Stimmung innerhalb der Gruppe verging die Zeit wie im Flug. Obwohl wir während der Zugfahrt verpflegt wurden, konnten wir das vorbereitete Abendessen nach der Ankunft kaum erwarten. Der schon bereitstehende Reisebus inklusive lokalem Tourguide brachte uns in ein sehr gutes Restaurant. Dort durften wir viele lokale Spezialitäten verkosten. Da die Sichuanküche für sehr scharfes Essen bekannt ist, wurden die Gerichte mit äußerster Vorsicht probiert. Die hohen Erwartungen wandelten sich bei Manchem in Enttäuschung, als niemand am Tisch durch die Schärfe zu Tränen gerührt wurde. Das Essen war für alle Teilnehmer gut zu genießen, da der Schärfegrad der bestellten Gerichte an uns Laowais angepasst wurde.
Gestärkt brachen wir anschließend zum Nachtsightseeing auf. Wir konnten die beeindruckende Skyline bei einer Cable-Car-Fahrt über den Yangtze-Fluss bestaunen. Der Tourguide vermittelte uns einprägsam so manche erstaunlichen und faszinierenden Fakten. So ist Chongqing die flächenmäßig größte Stadt der Welt und die einwohnerreichste Metropole Chinas. Sie liegt auf bergigem Terrain, so dass man nie weiß in welchem Stockwerk man sich befindet, da Eingänge auch schon einmal direkt in den zehnten Stock führen. Nachdem viele Erinnerungsfotos von der beleuchteten Skyline geschossen wurden, führte uns unser Weg in unser luxuriöses Hotel und wir beendeten den Tag erschöpft um Mitternacht.
Tag 2:
Nach einer zweistündigen Busfahrt am nächsten Morgen erreichten wir die Dazu Rock Carvings. Während einer geführten Tour, wurden uns die Hintergründe und interessanten Geschichten zu den einzelnen Felsskulpturen erläutert. Die tausendjährigen Felsgravuren beeindruckten durch ihre Größe und Detailgenauigkeit. Manche Skulpturen, wie zum Beispiel ein Tiger, waren jedoch nicht als solcher erkennbar. Vermutlich waren Tiger den Chinesen zu dieser Zeit nur aus Erzählungen bekannt. Die Figur ähnelt daher tatsächlich eher einem Panda. Die Dazu Rock Carvings beherbergen unter anderem den größten Steinlöwen Chinas und acht Meter hohe Buddha-Statuen.
Nach einem leckeren Mittagsessen brachen wir zur vierstündigen Busfahrt zu unserem nächsten Ziel Lizhuang auf. Dort erkundeten wir am Abend gemeinsam die kleine Altstadt, wo wir einen Einblick in das alltägliche chinesische Dorfleben erhalten konnten.
Tag 3:
Nach einem typisch chinesischen Frühstück brachen wir am nächsten Morgen zu einer Stadtführung auf, um die Wurzeln der Tongji Universität zu erkunden. Als Guide fungierten Tongji Studenten, welche sich aktuell aufgrund eines einjährigen Volunteering Teaching Programms in Lizhuang befinden. Die Tongji Universität residierte während des zweiten Weltkriegs für sechs Jahre in Lizhuang, da die Küstengebiete von japanischen Angriffen bedroht waren. Die Führung endete bei einem gemeinsamen Mittagessen. Am Nachmittag erhielten wir die Möglichkeit mit Schülern der Lizhuang Middle School zu interagieren, indem wir in Kleingruppen je eine Klasse betreuten und ihnen unsere Kultur näherbrachten. Viele unserer Heimatländer waren den Schülern zuvor unbekannt. Die Schüler begegneten uns mit großem Interesse. Nach einer langen Fotosession zum Abschied brachen wir zum Abendessen auf und ließen den Tag in gemeinsamer Runde auf der hoteleigenen Dachterrasse ausklingen.
Tag 4:
Nach einem kurzen Frühstück begaben wir uns auf die fünfstündige Busfahrt nach Chengdu. Dort angekommen besichtigten wir die schönen Gassen „Kuan & Zhai Alley“ und besorgten einige Souvenirs. Im Jinsha Site Museum, was zugleich eine Ausgrabungsstätte ist, lernten wir anschließend viel über die alte Kultur in Zentral China und sahen wertvolle Opfergaben aus dieser Zeit, wie Goldkronen, Stein- und Bronzeskulpturen. Der Abend endete mit einem – zum Teil – scharfen Hot Pot-Essen. Diese Art des Essens stammt aus der Sichuanprovinz. Im Restaurant konnten wir die Changing Face Show bestaunen. Bei dieser traditionellen Darbietung treten verkleidete Schauspieler auf, die in einer blitzartigen Bewegung ihre Masken wechseln und somit immer wieder für Überraschung sorgen.
Tag 5:
Am frühen Samstagmorgen besuchten wir Chengdus Hauptattraktion: die Chengdu Research Base of Giant Panda Breeding. Diese Aufzucht- und Forschungseinrichtung für große Pandas und andere gefährdete Tierarten hat die größte Population an gezüchteten Pandas. Vor Ort beobachteten wir die Tiere beim Essen, Spielen und ihrer Lieblingsbeschäftigung – dem Schlafen. Neben den großen Pandas konnten wir auch ihre kleineren roten Artgenossen in dem groß angelegten Areal betrachten.
Den Nachmittag verbrachten wir mit der Besichtigung des Dujiangyan Dam. Dieser über 2200 Jahre alte Staudamm wurde zum Schutz vor Überflutungen und zur Bewässerung von Ackerflächen errichtet und zählt zum UNESCO Weltkulturerbe. Die Gruppe erkundete die schöne umliegende Landschaft und die einzelnen Teile des hydraulischen Wasserprojektes zu Fuß. Nach unserer Rückkehr in die Innenstadt nutzten wir die übrige Freizeit und erkundeten Chengdus Nachtleben. Die Exkursion endete am nächsten Tag mit einer zwölfstündigen Zugfahrt nach Shanghai.
Die Teilnehmer des CDHK werden noch lange auf diese facettenreiche, mit vielen kulturellen Highlights gefüllte Exkursion zurückblicken. Daher möchten wir uns herzlich bei der Tongji Universität, dem International Office und dem CDHK für diese Möglichkeit bedanken.
Martin Raith
- Pro Seite 10 Records Insgesamt 317 Records
- Die Erste Seite <<Auf der nächsten Seite Die nächste Seite>> Die Letzte Seite
- Seitennummer 16/32 Springen auf