Der Bosch-Lehrstuhl für Global Supply Chain Management organisierte am 13. November 2019 im Rahmen des CDHK-Kurses „Social Practice“ von Prof. Pfohl einen Workshop zum Thema „Soziale Verantwortung und Nachhaltigkeit”.
Referenten des Workshops waren die Gründer und Macher der nachhaltigen Modemarke Zurita; der auf soziale Verantwortung und Transparenz des Rechtssystems spezialisierten Arbeitsgruppe B Corps China sowie des führenden Sozialunternehmens im Bereich der Erste-Hilfe-Trainings- und Services First Respond.
Nach den Firmenvorstellungen folgte das Planspiel „Building Better Business“, bei dem die Teilnehmer eine spezifische Branche (Großhandel, Einzelhandel, Landwirtschaft, Service) auswählten und als CEO´s ihre Unternehmens-Entscheidungen treffen mussten. Dabei bekamen die Studierenden im Austausch mit den Experten ein besseres Verständnis dafür, welche Faktoren berücksichtigt werden müssen, um soziale Verantwortung und wirtschaftliche Leistung in der Praxis kombinieren zu können.
Im November fand erstmals die vom Hohenheimer Doppelmaster-Studenten Max Scheu initiierte „China-Runde“ am CDHK statt, in der ein Repräsentant aus Wirtschaft, Kultur oder Politik im kleinen Kreis über seine Arbeit in China spricht. Gast der ersten Gesprächsrunde war Herr Michael Maeder, der Shanghai als Vorstandsmitglied der Wirtschaftsjunioren und Gründer eigener Firmen seit vielen Jahren aus eigener Erfahrung kennt.
Zu den vielfältigen Diskussionsthemen zählten u.a. aktuelle Wirtschaftstrends, Tipps und Herausforderungen bei der Start-up-Gründung in China sowie kulturelle Unterschiede bei der Mitarbeiterführung. Nach zwei Stunden angeregten Austauschs hatten die 12 Studierenden ihr anwendungsorientiertes China-Wissen erweitert und neue Netzwerke geknüpft.
Über 150 Führungskräfte, Ingenieure, Professoren und Forscher aus zehn europäischen Städten trafen sich am 2. November im BMW World Business Center in München beim 5. deutsch-chinesische Automobil Symposium. Organisiert wurde die Veranstaltung mit dem Titel „Zukunft, Chancen und Herausforderungen der Automobilindustrie“ von der Technischen Gemeinschaft der Chinesisch-Deutschen Automobilindustrie (TG-CDA) und der Europäisch-Chinesischen Gesellschaft für Automobilindustrie (ECSAE). Der CDHK-Alumniverein der Tongji-Universität unterstützt das Symposium, bei dem in Fachvorträgen über die Entwicklung der Kraftfahrzeugtechnologie und neue Modelle der chinesisch-deutschen Kooperation diskutiert wurde.
Zuerst hielt Frau HAN Ke, Präsidentin der TG-CDA (CDHK-Alumna des Jahrgangs 2006 von der Fakultät Fahrzeugtechnik und Vorstandsmitglied des CDHK-Alumnivereins in Deutschland) eine Begrüßungsrede. Sie wies darauf hin, dass mit der Globalisierung in der Automobilindustrie elektrische Fahrzeuge, autonomes Fahren, Digitalisierung und intelligente Mobilität zu Schlüsselwörtern zählen, die die zukünftige Entwicklung der Automobilindustrie beeinflussen können würden. Ausgehend der großen Veränderungen in der Automobiltechnologie sei es Zeit, die Stärke Chinas und Deutschlands in diesem Bereich zu integrieren und die historische Gelegenheit zu nutzen, um gemeinsam den großen Herausforderungen in der Automobilindustrie zu begegnen.
Frau HAN stellte die beiden Verbände (TG-CDA und ECSAE) vor und dankte dem Automobilausschuss der Chinesischen Handelskammer in Deutschland, der Botschaft der V.R. China in der Bundesrepublik Deutschland, dem chinesisch-deutschen Innovationszentrums für Wissenschaft und Technologie, der Deutschen Vertretung des Chinesischen Forschungszentrums für Fahrzeugtechnik, der Victor Automotive Technology (Shanghai) Co., Ltd., dem CDHK-Alumniverein der Tongji-Universität in Deutschland, dem CDHAW-Alumniverein der Tongji-Universität in Deutschland sowie weitere Personen und Institutionen, die das Symposium unterstützt haben.
Herr HONG Jingsong, Vizepräsident der ECSAE, und Herr HAO Guanqi, Vizepräsident der TG-CDA, stellten jeweils ihren Verband vor. Die Europäisch-Chinesische Gesellschaft für Automobilindustrie (ECSAE) wurde im Dezember 2009 in Regensburg registriert. Sie ist ein Fachverein, der sich mit den Fachkräften der Automobilindustrie beschäftigt. Mitglieder der Gesellschaft sind zumeist Ingenieure, Techniker oder Manager, die sich seit langem in europäischen und chinesischen Firmen tätig sind, sowie erfahrungsreiche Experten und Studierende, die sich an deutschen Institutionen wissenschaftlichen Forschungen widmen.
Die Technische Gemeinschaft der Chinesisch-Deutschen Automobilindustrie (TG-CDA) ist eine Gemeinschaft für die Entwicklung der Talente aus der Automobilindustrie und bietet eine Plattform für den chinesisch-deutschen Austausch. Sie wurde im Dezember 2019 in Wolfsburg gegründet und zählt Mitarbeiter und Manager der chinesischen und deutschen Automobilindustrie sowie Forscher von Instituten für Fahrzeugtechnik zu ihren Mitgliedern.
Anschließend folgen die Fachvorträge.
Auf Einladung des CDHK-Alumnivereins berichtete Prof. Dr. Werner Huber von der Technischen Universität Ingolstadt und der Abteilung für Forschung und Planung der Fahrzeugsicherheit der BMW Group zum Thema „Mensch oder Maschine, wer lenkt die Mobilität der Zukunft?“. Prof. Huber demonstrierte die Engpässe bei der Entwicklung des autonomen Fahrens anschaulich mit Videos und einer Vielzahl von umfangreichen Testszenarien und Daten.
Prof. Dr. YUAN Bo, Leiter des Studiengangs für Fahrzeugmechatronik an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften München, trug zum Thema „Herausforderungen und Chancen der Elektrifizierung von Fahrzeugen“ vor. Er analysierte die Geschichte und die Entwicklungstrends von E-Fahrzeugen und berichtete von den Perspektiven und den Schwierigkeiten bei der Entwicklung.
Herr Kaveh Shirdel, Senior Direktor von UI/UX Nio, trat als Wirtschaftsvertreter auf und erläuterte die Mensch-Computer-Interaktion. Zuerst zeigte Herr Shirdel ein Video über die Installation des HMI-Produkts in den Nio-Konzept-Auto und erklärte damit anschaulich die neuen Elemente, die in die Mensch-Computer-Interaktionsschnittstelle eingebracht werden müssen. Der interessante Vortrag bot den anwesenden Ingenieuren der Automobilindustrie eine ganz neue Perspektive.
Dr. ZHANG Rixin, Generalmanager von Victor Automotive Technology (Shanghai) Co., Ltd., berichtete zum Thema „Eingebettete Elektronsystem für Fahrzeuge – vom Design bis zur Entwicklung“. Dabei erklärte er Schritt für Schritt die Technologie und den Prozess des Designs sowie der Entwicklung der eingebetteten Elektronsysteme.
Dr. JI Yang, Generalmanager von Liangdao Technology (Deutschland) referierte zum Thema „Erprobung und Prüfung des neuen autonomen Fahrens basierend auf Szenarien und Big Data“. Er zeigte einige experimentelle Szenarien, die für die Entwicklung und Erprobung des autonomen Fahrens erforderlich sind.
Das Symposium endete mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „Elektrifizierung, Intelligenz, Networking und Sharing in der Automobilindustrie“. Moderator der Podiumsdiskussion war Herr WANG Tong, Generalmanager der deutschen Vertretung des chinesischen Forschungszentrums für Fahrzeugtechnik. Die eingeladenen Gäste für die Diskussion waren: Herr Stephan Graminger, Generalmanager von MR Plan GmbH in München (Ehemaliger Senior Manager von der Produktionsabteilung der Audi GmbH und Ehemaliger Globaler Direktor der Produktionsabteilung für Karosserie Teslas); Herr HU Jian, Stellvertretender Geschäftsführer des Europäischen Zentrums für Design und Entwicklung von CHANGAN; Herr WANG Jingli, Generalmanager für Europa von Minshi; Herr Dr. ZHANG Rixin, Generalmanager von Victor Automotive Technology (Shanghai) Co., Ltd.; Die Gäste diskutierten angeregt miteinander sowie mit dem Publikum über die aktuellen Trends in der Automobilindustrie.
Prof. Dr. Huber dankte dem CDHK-Alumniverein für die Einladung und erklärte sich bereit, den Alumniverein als eine Plattform zu nutzen, um die chinesisch-deutsche Kooperation im Bereich Bildung und Forschung zu fördern.
Über den CDHK-Alumni-Verein: Seit seiner Gründung im Mai 2018 hat sich der CDHK-Alumniverein der Tongji-Universität in Deutschland zu einer Plattform für den interkulturellen Austausch entwickelt. Zusammen mit dem Alumniverein der Beijing-Universität in Deutschland und dem Alumniverein der Fremdsprachenuniversität Beijing in Deutschland, der ECSAE und TG-CDA, der Union zur Förderung Chinesischer Unternehmen Bayern sowie anderen Alumnivereine und Gemeinschaften der Industrie und Wirtschaft hat der CDHK-Alumniverein in Deutschland eine Reihe von Veranstaltungen organisiert, um die wissenschaftlichen Beiträge zu leisten und den Austausch zwischen den Hochschulen und der Wirtschaft zu fördern, was auf große gesellschaftliche Resonanz stieß.
Am 10. November haben jene Studierende des CDHKs, welche an der Veranstaltung Comparative Consumer Behavior teilgenommen haben und dadurch gleichzeitig als Repräsentanten das CDHK in der Bibliothek aufgetreten sind, am Ausflug auf die Insel Chongming, organisiert durch das International Student Office, teilnehmen dürfen. Dadurch bot sich uns die Gelegenheit, ein Modell-Dorf zu besichtigen und uns somit mit dem ländlichen Leben fernab der Großstadtmetropole Shanghai vertraut zu machen. So wurden wir durch das Dorf geführt und es fiel sofort auf, dass dies ein recht wohlhabendes Dorf zu sein schien. Alles Häuser wirkten sehr modern. Wüsste ich nicht, dass ich in China sei, so hätte ich gedacht, dass es auch ein europäisches Dorf hätte sein können. Besonders fasziniert war ich durch den westlich geprägten Baustil.
Nach der Rundführung und einiger Erklärungen im Dorf durch eine Dorfvorsteherin, durften wir in einem Familienhaus gemeinsam das Essen vorbereiten. Wir haben dazu Jiaozi gemacht. Im Vergleich zu den professionell geformten Teigtaschen, sahen unsere doch etwas hilfsbedürftig aus. Dennoch habe Sie alle fantastisch geschmeckt, zusammen mit dem leckeren Mittagessen, welches die Familie, in deren Haus wir aßen, uns auftischte.
Anschließend ging es dann weiter zur der eigentlichen Hauptaktivität: dem Orangen-Pflücken. Und das war ein riesiger Spaß. Zunächst wurden wir zu einem Orangenfeld geführt und anschließend bekam jeder eine Plastiktüte. Mit etwa einer Stunde Zeit und keinem Limit außer der Tüte wurde losgepflückt. Ob allein oder in Gruppen kämpften wir uns einen Weg durch das Dickicht der Bäume und versuchten die besten Orangen zu finden. Gleichzeitig aßen wir schon beim Pflücken einige Orangen um die Qualität der Bäume zu bewerten. Neben dem Pflücken gab es natürlich sehr viele Gelegenheiten, Fotos zu schießen oder auch mit den Orangen zu spielen. So habe ich zum Beispiel auch an meine Jonglier-Fähigkeiten gearbeitet, bevor ich die Orangen schließlich schälen und essen konnte. Zudem hat man sich natürlich mit neuen Freunden vernetzen können, We-Chat QR-Codes ausgetauscht und lustige Bilder zusammen gemacht. Ich konnte auf dem Ausflug viele bekannte Gesichter wiedersehen, habe aber auch viele neue Freundschaften geschlossen.
Zu guter Letzt war die Ausbeute gigantisch. Meine Tasche war bis zum bersten gefüllt. So voll, dass ich die letzten Orangen nur mit Mühe in der Tasche behalten konnte. Es waren so viele Orangen, dass ich sie niemals allein hätte verspeisen können. Deswegen habe ich sie über die kommenden Tage an meine Freunde verteilt, und weil es so viele waren, auch an Menschen auf meinem Weg zur Uni, wie zum Beispiel der Wohnheims Wache oder der netten Verkäuferin außerhalb vom Campus.
Ein wundervoller Trip und eine willkommene Abwechslung zum turbulenten Großstadtleben.
Frei nach dem Motto „Ein Prosit der Gemütlichkeit“, fand im Anschluss an die CDHK-Beirats- sowie die CDH-Lenkungsausschusssitzung das CDHK-Oktoberfest im deutschen Restaurant Hacker Pschorr am Nordbund statt. Organisiert wurde der gesellige Abend mit Bier, Buffet und Live-Band von den Teams des CDHK und des CDC. Zu den über 150 Gästen gehörten neben den Sitzungsteilnehmern auch CDHK-Mitarbeiter, CDHK-Alumni sowie die Kollegen der deutschen Partnerhochschulen und der neu gegründeten Chinesisch-Deutschen Zentren.
Frau LI Shasha und Herr Maximilian Scheu, zwei CDHK-Master-Studierende der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften moderierten den Abend stilecht in Dirndl und Lederhose. Lange Holzbänke und blaukarierte Fahnendekorationen sorgten für eine gemütliche Oktoberfest-Atmosphäre, während draußen vor dem Fenster die Shanghaier Skyline in hundert Farben glitzerte.
Nach einer kurzen Begrüßung von Prof. WU Zhihong und Thomas Willems, den beiden Vizedirektoren des CDHK, wurde das Bierfass angestochen und das CDHK-Oktoberfest eröffnet. Herr Dr. Christian Bode, DAAD-Beauftragter für das CDHK, stimmte gemeinsam mit dem Moderatorenpaar das Trinklied „Ein Prosit der Gemütlichkeit“ an und lud alle Gäste zu Mitsingen ein. Es folgte der Auftritt der Band Hi4 mit stimmungsvollen deutschen Schlagern und lustigen Spielen wie z.B. Alpenhorn-Blasen und Hütchenwechsel. Im Anschluss führte der Künstler HONG Wanchun seinen Maskenzauber im Stile der Sichuan-Oper auf.
Ein Höhepunkt des Abends war die Verleihung des DAAD-CDHK-Preises an Frau LI Shasha. Dieser erstmalig vergebene Preis zeichnet besonders engagierte CDHK-Studierende aus, die sich um den interkulturellen Austausch zwischen chinesischen und deutschen Studierenden verdient gemacht haben. Neben zahlreichen Vorträgen und Moderationen organisierte Frau LI z.B. Projekte wie einen gemeinsamen Kochabend, bei dem deutsche und chinesische Studierende miteinander ins Gespräch kamen und ihre jeweilige China- und Deutschland-Kompetenz erproben konnten.
Das Oktoberfest endete mit dem Lied „Gute Nacht, Freunde“ von Reinhard Mai, bei dem alle Gäste noch einmal ihr Bierglas hoben und auf das Wiedersehen im nächsten Jahr anstießen.
Am 17. Oktober fand die 21. Sitzung des CDHK-Beirats im CD-Haus auf dem Siping Campus statt. Zu den Teilnehmern zählten neben Tongji Vizepräsident Prof. Wu Zhiqiang und Thomas Triller, dem Konsul für Wissenschaft und Wirtschaft, zahlreiche Vertreter der CDHK-Stifterunternehmen, des DAAD, die Dekane des CDHK sowie die Fachkoordinatoren der deutschen Partnerhochschulen. Insgesamt kamen 50 Teilnehmer, um über die Zukunft des CDHK zu diskutieren. Zuerst blickte Frau Prof. Dr. WU Qidi, Gründerin und erste Direktorin des CDHK, auf die Geschichte des Kollegs zurück und bedankte sich herzlich bei den beiden Regierungen, den deutschen Hochschulen und den bisher über 30 Stifter- Unternehmen für die Unterstützung des CDHK. Dabei betonte sie, dass das System der Stiftungslehrstühle am CDHK in den letzten 21 Jahren wichtige Beiträge für die Talent-Entwicklung und hervorragende Erfolge im Bereich der Lehre in China erzielt habe. Zudem wies sie darauf hin, dass die Umgestaltung des CDHK notwendig sei, um die Zusammenarbeit mit Deutschland in mehreren Disziplinen auszuweiten und zu vertiefen. Sie freue sich, dass das CDHK gemeinsam mit den Kollegs vier neue Institute gegründet habe und künftig die Koordination der chinesisch-deutsche Kooperation in den Bereichen interkulturelle Ausbildung und Forschung auf hohem Niveau übernehmen werden. Frau Dr. Rüland zeigte sich beeindruckt von der rasanten Entwicklung Chinas, insbesondere im Bereich der Hochschulbildung. Es freue sie, dass das CDHK das Ausbildungsmodell erneuere und sich künftig für die innovative Forschungszusammenarbeit einsetze. Der DAAD werde die Entwicklung des CDHK weiterhin aktiv begleiten und unterstützen.
Die CDHK-Vizedirektoren Prof. Wu Zhihong und Thomas Willems stellten den Mitgliedern des Beirats die aktuellen Arbeitsergebnisse sowie den neuen CDHK-Forschungsbericht vor, der zahlreiche Forschungsprojekte, Masterthemen, Fachpublikationen und Lehrveranstaltungen der CDHK-Professoren auflistet. Die vier Fachkoordinatoren der CDHK-Partnerhochschulen Prof. Abramovici (Maschinenbau, Ruhr Uni Bochum), Prof. Thomas Vietor (Fahrzeugtechnik, TU-Braunschweig), Prof. Axel Werwatz (Wirtschaftswissenschaft, TU Berlin) und Prof. Bernd Rigoll (Elektrotechnik, TU München) berichteten jeweils von den Schwerpunktthemen und Highlights aus ihren Fachbereichen. Der DAAD-Beauftragte für das CDHK, Herr Dr. Bode, erklärte die Veränderungen und Vorteile der Umgestaltung des CDHK, bevor die Diskussion mit den Vertretern der CDHK-Stifterunternehmen eröffnet wurde und man sich über die künftigen Möglichkeiten und Perspektiven austauschte. CDHK-Professor Fang Dianjun präsentierte die kooperativen Forschungsmöglichkeiten im Chinesisch-Deutschen Öko-Park in Qingdao, während Prof. Thomas Vietor von der TUB-Braunschweig nach dem Mittagessen im Rahmen des CDH/K-Open Labs über die Zukunft der Mobilität im ländlichen und städtischen Raum referierte.
Innerhalb von drei Tagen weihten Tongji-Vizepräsident Prof. WU Zhiqiang und DAAD-Generalsekretärin Dr. Dorothea Rüland vier neue Chinesisch-Deutsche Zentren an der Tongji-Universität ein. Bei den neuen Zentren mit den Forschungsschwerpunkten „Künstliche Intelligenz“, „Wirtschaft und Management“, „Automobilität“ und „Maschinenbau“ handelt es sich um gemeinsame Gründungen des CDHK und der jeweiligen Tongji-School. Zielsetzung der Zentren ist: die Zusammenarbeit mit den deutschen Partnerhochschulen in Forschung und Lehre zu intensivieren und hochqualifizierte Fachkräfte mit China- und Deutschland-Kompetenz auszubilden. Jedes Zentrum wird gemeinsam von einem chinesischen und deutschen Vizedirektor geleitet und verfügt über ein Evaluationssystem, das die Ausbildungs- und Forschungsqualität prüfen und weiterentwickeln soll. Am 16. Oktober gründete das CDHK gemeinsam mit dem College of Electronics and Information Engineering (CEIE) das Chinesisch-Deutsche Zentrum für Künstliche Intelligenz. Das Zentrum soll künftig eng mit dem „Shanghai Science and Technology Innovation Center“ und dem „National Joint Laboratory for International Cooperation“ zusammenarbeiten, um die Tongji-Universität landesweit zu einem führenden Zentrum für Künstliche Intelligenz auszubauen.
Am selben Abend fand vor über 100 geladenen Gästen in der School of Economics and Management (SEM) die Einweihung der Chinesisch-Deutschen Akademie für Wirtschaft und Management statt. Die SEM gehört zu den führenden Wirtschaftsfakultäten in China und wurde 2018 im Rahmen der doppelten Exzellenzstrategie von einer Expertenkommission des Ministry of Science and Technology in die höchste Kategorie (A+) evaluiert, womit sie zu den landesweit besten 2% gehört. Darüber hinaus verfügt das gemeinsame EMBA-Programm mit der Universität Mannheim über die selten vergebene Dreifach-Akkreditierung (Triple Crown). Parteisekretär Prof. FANG Shouen hob in seiner Rede hervor, dass in dem Zentrum auch Problemlösungen für chinesische und deutsche Unternehmen entwickelt werden sollten, mit denen sie sich im internationalen Handel konfrontiert sähen.
Am Vormittag des 18. Oktober wurde das Chinesisch-Deutsche Forschungs- und Entwicklungszentrum für Automobilität in Jiading eingeweiht. Das vom CDHK und der School of Automotive Studies (SAS) gegründete Institut wird in enger Kooperation mit der Wirtschaft chinesisch-deutsche Forschungsprojekte im Bereich des autonomen Fahrens, der Konnektivität und der Elektromobilität sowie der Brennstoffzellen-Forschung durchführen. Aufgrund der zahlreichen chinesischen und deutschen Experten sowie der ausgezeichneten Firmenkontakte des CDHK soll das Zentrum zu einem Inkubator für praxisorientierte Forschungsergebnisse werden und wettbewerbsfähige Talente hervorbringen sowie international anerkannte Erfolge erzielen. Einer dieser Erfolge ist das bereits seit Jahren stattfindende „Shanghai-Stuttgart Symposium for Automotive und Powertrain Technology“, an dem auch in diesem Jahr – parallel zur Zentrums-Gründung – mehr als 60 Experten und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland teilnahmen, die sich mit mehr als 200 Lehrenden und Studierenden austauschten.
Am Nachmittag des 18. Oktober weihten Prof. WU Zhiqiang, Frau Dr. Rüland, Prof. Bian, Prof. SHEN Bin, Prof. WU Zhihong und Prof. Abramovici das Chinesisch-Deutsche Zentrum für Maschinenbau ein. In diesem vom CDHK und der School of Mechanical Engineering (SME) gegründeten Institut soll die wissenschaftliche Kooperation zwischen der Tongji-Universität, den TU 9 und der Ruhr Universität Bochum ausgebaut sowie die angewandte Forschung im Bereich Industrie 4.0 intensiviert werden. Ebenfalls im Aufbau befindlich ist ein „Smart Innovation Engineering Center“, dessen Räumlichkeiten gerade eingerichtet wurden und die der Dekan der Maschinenbaufakultät, Prof. Bian, den 60 geladenen Gästen beim anschließenden Rundgang präsentierte.
Immer mehr Menschen ziehen in die Städte. In wenigen Ländern schritt die Urbanisierung in den letzten Jahren so voran wie in China. Diese rasante Entwicklung birgt große Chancen – wie eine Verbesserung des Lebensstandards – hat jedoch auch negative Auswirkungen auf die Lebensgrundlagen und die Umwelt. Hier setzt das internationale Forschungsprojekt „EAST-CITIES – Establishing and Achieving Sustainability Targets in Eastern Chinese Cities“ an. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland und China unter Leitung der Technischen Universität Braunschweig und der Tongji University, Shanghai, wollen gemeinsam die nachhaltige Entwicklung von Stadtregionen untersuchen.
Auftakttreffen im Rahmen des internationalen Forschungsprojekts „EAST-CITIES“ mit Vertretern der TU Braunschweig und der Tongji Universität in Shanghai. Bildnachweis: IWF/TU Braunschweig
Die Urbanisierung Chinas kann als eines der größten Projekte der Menschheit angesehen werden. Noch nie zuvor waren so viele Menschen in Städten und städtischen Regionen beheimatet. Noch nie zuvor haben so viele Menschen in so kurzer Zeit eine so deutliche Verbesserung ihres Lebensstandards und ihrer sozioökonomischen Möglichkeiten erlebt. Gleichzeitig führt die fortschreitende und rasante Urbanisierung in China zu ökologischen Problemen, die mit einer Minderung der Lebensqualität einhergehen. Die Forscherinnen und Forscher wollen neue Ansätze für eine nachhaltige Stadtentwicklung entwickeln, die auf einem besseren Verständnis regionaler Siedlungsformen am Übergang von Stadt zu Land und ihren Wechselwirkungen fußen.
Das interdisziplinäre EAST-CITIES-Forschungsteam der Tongji University Shanghai, der Technischen Universität Braunschweig, der Leibniz Universität Hannover (LUH) sowie GESIS Leibniz Institut für Sozialwissenschaften konzentriert sich gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern in China auf die ganzheitliche Entwicklung von „mittelgroßen“ Stadtregionen von bis zu 10 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern. Die Stadtregion Qingdao in der ostchinesischen Provinz Shandong wurde als Forschungsgebiet ausgewählt. Mit ihren rund 5 Millionen Einwohnern ist die Stadt eine sogenannte sekundäre Großstadt. In ihrem unmittelbaren Einzugsbereich leben weitere 2,5 Millionen Einwohner. Für die nächsten Jahre wird noch ein Bevölkerungszuwachs von über 1 Million Menschen erwartet.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen fachübergreifend Strategien entwickeln, um unerwünschten sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Auswirkungen aktueller Urbanisierungsmuster entgegenzuwirken. Dazu wird im Forschungsprojekt das Know-how für die vielfältigen, komplexen, maßstabs- und sektorübergreifenden Herausforderungen zusammengeführt. Unter anderem nachhaltige Architektur und Stadtplanung, nachhaltige Mobilität in Stadtregionen und Ressourcenmanagement, urbane Produktion und Landwirtschaft. Die Forschungsarbeiten schließen dabei die verschiedenen städtischen und ländlichen Siedlungstypen und die miteinander verbundenen Infrastruktursysteme und Landschaften ein. „Bislang wurden in der Stadtforschung sehr stark die Mega-City-Regionen mit über 10 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner fokussiert. Dabei wachsen in China insbesondere die vielen mittelgroßen Städte mit 5 bis 10 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner besonders stark. Indem wir uns nun mit dem Beispiel Qingdao ganz bewusst den mittelgroßen Städten und insbesondere der Stadt-Land-Problematik widmen, schließen wir eine Lücke in der Betrachtung nachhaltiger Regionen“, so die Projektleiterin der Forschungsgruppe in Deutschland, Prof. Dr. Vanessa Miriam Carlow vom Institute for Sustainable Urbanism (ISU).
Erste Ergebnisse der laufenden Forschungstätigkeiten werden im Rahmen einer gemeinsamen Projektwoche vom 8. bis 12. Oktober 2019 vor Ort vorgestellt und diskutiert. Eine Delegation aus 15 Forscherinnen und Forschern der TU Braunschweig und des L3S Research Centers der Leibniz Universität Hannover wird nach Shanghai und Qingdao reisen und gemeinsam mit ihren chinesischen Partnerinnen und Partnern das Untersuchungsgebiet erkunden.
Das Forschungsprojekt „EAST-CITIES – Establishing and Achieving Sustainability Targets in Eastern Chinese Cities“ wird bei Bewilligung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im geplanten Projektzeitraum von 2019 bis 2024 mit 3,5 Millionen Euro gefördert. Übergeordnete Fragestellung und Ziel des fünfjährigen Projektes ist die Entwicklung von Strategien, um Wachstum und Entwicklung von negativen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen zu entkoppeln.
Projektteam
Das deutsche Projektteam besteht aus drei Forschungsclustern: Mitgliedern des Forschungsschwerpunkts Stadt der Zukunft der TU Braunschweig, des Niedersächsischen Forschungszentrums Fahrzeugtechnik und des L3S Forschungszentrum der Leibniz Universität Hannover. Hinzu kommt ein Projektteam in China aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Tongji University Shanghai: College of Architecture and Urban Planning (CAUP), Tongji Clean Energy Automotive Engineering Center, School of Automotive Studies, College of Environmental Science and Engineering, UNEP TONGJI Institute of Environment for Sustainable Development, School of Transportation Engineering, Department of Comprehensive Transportation Information und Department of Transportation Management Engineering.
Die Exkursion bestand insgesamt aus zwei Programmtagen und wurde von dem Chinese- Scholarship-Council (kurz: CSC) organisiert und finanziert. Der erste Programmtag (15.10.2019) begann mit hervorragendem chinesischen Mittagessen, gefolgt von einem Besuch des Deep-Sea Exploration Center der Tongji-Universität und einer Werksführung bei BaoSteel in Shanghai. Der zweite Programmtag (19.10.2019) umfasste neben dem Firmenbesuch von Canature einen Ausflug auf die Insel Hengshaxiang vor der Küste Shanghais.
Tag 1: Peking-Ente, Deep-Sea, BaoSteel
Bei keinem Besuch Chinas darf das kaiserliche Essen der Peking-Ente fehlen: nach reichhaltigen Vorspeisen durften wir das vornehme Gericht probieren. In typisch chinesischem Ambiente saßen wir mit anderen internationalen Studenten aus der ganzen Welt (insgesamt waren über 30 Nationen vertreten) an großen runden Tischen und konnten uns stärken. Wie allgemein üblich, wurde das Essen auf verschiedenen Tellern serviert, von welchen dann gemeinsam gegessen wurde.
Nach dem hervorragenden Mittagessen ging es weiter zu dem Deep-Sea Exploration Center der Tongji-Universität nahe des Siping-Campus in Shanghai. Hier wurden verschiedene Themen der Tiefseeerkundung dargestellt und erklärt – unter anderem wurde in einem Film auf einer Panorama-Leinwand die Tierwelt der Tiefsee dargestellt und auf deren Anpassung in den schwierigen Randbedingungen (Druck, Temperatur, Dunkelheit) hingewiesen. Darüber hinaus wurden auch chinesische Expeditionen in die Tiefsee anhand von U-Boot Modellen veranschaulicht.
Der spannendste Teil der Exkursion fand schließlich mit der Werkbesichtigung von BaoSteel statt. Zunächst stand eine kurze Einführung in die Geschichte von BaoSteel auf der Agenda: das Werk wurde in Kooperation mit Deutschland und Japan maßgeblich unter der Regierung Deng Xiaopings errichtet und hat sich heute zu einem der größten Stahlproduzenten weltweit entwickelt. Anschließend folgte die Besichtigung der Stahlwalzen, wo aus vergleichsweise dicken Stahlplatten entlang einer langen Schiene dünnes Stahlblech geschaffen wird. Da sich die Dicke durch das Walzen des Stahls erheblich verringert, wurden die Stahlplatten auf den Schienen während des Prozesses entsprechend länger. Das Stahlblech wurde schließlich in unfassbar kurzer Zeit durch das Zusammenrollen transportfähig gemacht. Der Tag endete mit der Busfahrt zurück zum Siping-Campus der Tongji-Universität.
BaoSteel: Von dicken Stahlplatten zu dünnem Blech. Der glühende Stahl war so heiß, dass man die Hitze auch mehrere Meter entfernt spürte.
Tag 2: Canature, Hengshaxiang-Insel, Reisernte
Der zweite Teil der Exkursion begann früh am Morgen – um kurz nach 8 Uhr startete der Bus, um uns zu Canature zu bringen. Canature ist ein Unternehmen aus Shanghai, welches sich auf folgende Geschäftsfelder konzentriert: Kaminöfen für den Privathaushalt, Filteranlagen für die Wasseraufbereitung in Trinkwasserqualität sowie Speicher- möglichkeiten weißer Blutzellen (insbesondere für medizinische Zwecke). Diese sehr unterschiedlichen Geschäftsfelder machen Canature zu einem interessanten und spannenden Unternehmen. Dabei achtet Canature auf eine nachhaltige Produktion und wertet unter anderem das gesamte verbrauchte Wasser – inklusive dem Wasser aus Toiletten – innerhalb des Werkes auf.
Canature: Unten vollautomatisierte Produktionsanlagen, oben Wasseraufbereitung mit vielen Grünanlagen
Nach Canature ging die Busfahrt weiter zu der Insel Hengshaxiang. Die Überfahrt zu der Insel fand auf einer Fähre statt. Auf der Insel konnten wir nach einer kurzen Busfahrt zu einer Reisfarm reichhaltig im Freien zu Mittag essen – glücklicherweise hatten wir bestes Wetter. Lokale Inselbewohner hatten bereits gedeckte Tische und mehrere Gerichte vorbereitet. Nach dem Mittagessen, wo wir uns mit anderen Studenten aus unterschiedlichen Ländern austauschen konnten, gingen wir zu der Reisernte.
Mittagessen auf der Insel
Bei der Reisernte gab es mehrere Schritte: als erstes konnten wir den Reis mit scharfen Sicheln von der Wurzel trennen und zu Büscheln zusammenlegen. Anschließend wurden diese Büschel auf mehreren langen Bambusrohren „geklopft“, um das Korn von der Pflanze zu trennen. Die Körner wurden dabei auf einem Netz unter den Bambusrohren aufgefangen. Die von den Reiskörnern befreiten Pflanzen wurden schlussendlich für die unterschiedlichsten Zwecke weiterverwertet: Seile, Schnüre, Hüte oder Sitzpolster konnten geflochten werden.
Reisernte
Zum krönenden Abschluss durften wir als letzten Programmpunkt noch Mandarinen pflücken – und die eine oder andere als Proviant für die Busfahrt nach Hause nehmen. Mit der Fähre fuhren wir im Sonnenuntergang zurück auf das Festland Chinas und von dort zur Tongji- Universität.
Verfasser: Artur Farsian, Philipp Joppich, Sven Junga, Mirjam Salamon, Jeremy Schneider
Am Nachmittag des 20. Oktober nahmen mehr als 20 deutsche Studierende von CDHK der Tongji-Universität an der Ausstellung„Featured Post: Exhibition of The Porsche 911 Legends“ im Minsheng Kai teil. Herr Gonzalez, Executive Creative Director (VOK DAMS China), führte die Studierenden zur Ausstellung und stellte sie die Entwicklungsgeschichte und das Designkonzept des Sportwagens Porsche 911 vor. Die Veranstaltung war für die Studierenden sehr interessant und informativ.