Durch das International Student Office der Tongji Universität konnten fünf Studierende des CDHKs zusammen mit Kommilitonen und Kommilitoninnen aus Afrika, Asien und Europa an einer Exkursion in die Provinz Shaanxi im Dezember 2018 teilnehmen. Die Region ist eine der traditionsreichsten Chinas und landschaftlich, kulturell und kulinarisch einzigartig.
Am ersten Tag haben wir uns um 9 Uhr am Siping Campus getroffen um zusammen im Bus zum Shanghai Hongqiao Bahnhof zu fahren. Dort begann unsere rund siebenstündige Reise mit dem Schnellzug nach Weinan. Bei der Ankunft wurden wir von unserem Reiseleiter Chris empfangen, welcher seit vielen Jahren chinesische und internationale Gruppen durch die Region führt. Von nun an kümmerte sich Chris um alles und gewährte uns mit seiner begeisterten und motivierenden Art besondere Einblicke in die historischen Hintergründe der Provinz. Bevor wir in unser erstes Hotel gebracht wurden, durften wir ein äußerst leckeres Abendessen in Weinan genießen. Anschließend haben wir eingecheckt und sind abends zusammen auf einen Erkundungsspaziergang durch die Stadt aufgebrochen, um uns näher kennenzulernen und um etwas Orientierung zu gewinnen.
Am zweiten Tag wurden wir nach einem ausgiebigen Frühstück um 9 Uhr von der lokalen Regierung in Weinan und Prof. WU Jiang und Prof. LYU Peiming von der Tongji Universität empfangen. Die beiden hielten eine zum Großteil auf chinesisch gehaltene Rede, welcher wir Studierende des CDHKs sprachlich noch nicht gewachsen waren. Doch auch mit eingeschränkten Chinesischkenntnissen konnten wir die Botschaft – ein uneingeschränkt herzliches Willkommen – verstehen.
Nach dem Museumsbesuch in Weinan hatten wir ein reichliches Mittagessen und konnten anschließend einen Spaziergang in der Gruppe machen.
Daraufhin sind wir weiter in die Altstadt von Hancheng gefahren, wo wir die dortige Tempelanlage besuchten und durch die kleinen charmanten Straßen geschlenderten. Als internationale Studierende haben wir durch unsere äußere Erscheinung bei einigen Bewohnern für Aufsehen gesorgt, sodass das ein oder andere Bild von und mit uns gemacht wurde.
Nach einem großzügigen Abendessen gingen wir zuerst zurück ins Hotel, um dann nochmal aus Interesse zu einem Food Market aufzubrechen.
Am dritten Tag sind wir um 9 Uhr zum Dang Dorf losgefahren. Dort befindet sich das größte, älteste und am besten erhaltene Dorf mit Umzäunung im Gebiet. Es wurde hauptsächlich von Menschen mit dem Nachnamen Dang und Jia, wobei Dang die ältesten Einwohner waren, bewohnt. Das Dorf wurde 1331 errichtet und erreichte in der Ming und Qing Dynastien ihre Höhepunkte. Durch die hervorragende Konservierung lässt sich das Leben der Menschen zu der Blütezeit des Dorfes gut vorstellen.
Nach dem Mittagessen waren schon alle etwas aufgeregt, da wir endlich zum Mausoleum von Qin Shi Huang aufgebrochen sind. Das Besondere an dem Mausoleum sind die Terrakotta-Krieger, die jeweils in Größe und Form unterschiedlich sind. Die Arbeiten an dem Mausoleum begannen 246 vor Christus. Durch das hohe Alter der Krieger sind die Farben der Krieger etwas verblasst. Die ersten Figuren der Terrakotta-Armee wurden 1974 von lokalen Bauern entdeckt. Einen dieser Bauern durften wir vor dem Betreten des Museums sogar für eine kurze Zeit persönlich treffen.
Insgesamt wurden vier Gruben entdeckt, von denen allerdings nur drei mit Kriegern gefüllt sind. Schätzungen beziffern die Anzahl an Kriegern in den Gruben auf über 8.000. Durch den hohen Wert der Krieger ist es nicht möglich, nahe an sie heranzugehen oder sie gar zu berühren. Dafür konnten wir jedoch ein Bild vor einer Leinwand und mit nachgebauten Kriegern machen, welches nach dem Hochladen in die WeChat-Momente bei einigen Freunden für Verwunderung gesorgt hat, wie nahe wir an die echten Soldaten gekommen seien.
Nach der Ausstellung und einem leckeren Essen in Xi’an klang der Abend in einem schönen Hotel in aus.
Den vierten Tag haben wir mit einem ausgiebigen Besuch des Shaanxi Geschichtsmuseum begonnen. Unser Reiseleiter Chris hat uns die vielen kunstvollen Figuren, Schalen und Zeichnungen detailliert erklärt, wodurch wir uns nochmal ein tiefergehendes Bild von der Region und seiner Geschichte machen konnten.
Anschließend sind wir weiter zur Großen Wildganspagode in Xi’An, welche wir zu Fuß erklommen haben. Danach sind wir in der Nähe in ein traditionelles Dumplingsrestaurant, welches eine Vielzahl von Füllungen, Formen und Farben angeboten hat.
Für etwas Bewegung hat unsere kleine Fahrradtour auf der Stadtmauer von Xi’An gesorgt. Hier sind wird entweder alleine oder auf Tandems entlang der größten und heute vollständigsten Stadtmauer in der Volksrepublik China gefahren.
Dank umfangreicher Renovierungsmaßnahmen seit den 1980er Jahren ist die Stadtmauer heute auf der gesamten Länge begehbar und bildet einen rechteckigen Ring um die Altstadt Xi’Ans.
Den Abend haben wir im muslimischen Viertel auf dem Food Market ausklingen lassen.
Am letzten Tag sind wir früh morgens um 7 Uhr zum Xi’An Nordbahnhof aufgebrochen um den Schnellzug zurück nach Shanghai zu nehmen. Von dort wurden wir mit einem Bus abgeholt und zurück an den Siping-Campus gebracht.
Wir möchten uns herzlich für die einzigartige Exkursion bedanken. Wir wurden über die gesamten Tage mit wertvollen Informationen rund um die Provinz Shaanxi, mit leckerem und vielfältigem Essen und Hotels mit hohem Standard versorgt.
Unser besonderer Dank geht an Prof. WU Jiang und Prof. LYU Peiming für ihren herzlichen Empfang in Weinan, an Frau Fang vom Inernational Office für die perfekte Organisation, an unseren begeisternden Reiseleiter Chris und an Frau LIU für die Koordination und Organisation am CDHK.
Simon Arnold