Was erwarten chinesische Studierende von deutschen Hochschulen? Wie sieht guter Unterricht in China aus? Wie können Lehrende den Austausch zwischen deutschen und chinesischen Studierenden fördern? Diese und weitere praxisbezogene Fragen erarbeiteten CDHK-Vizedirektor Thomas Willems und die Leiterin des CDHK-International Office, LIU Xin, Ende Juni mit 12 Lehrenden verschiedener Technischer Universitäten in einem fünfstündigen Online-Workshop. Ziel dieser Weiterbildungsmaßnahme für Lehrende in den Bereichen Hochschul- und Mediendidaktik sowie Internationalisierung war die interkulturelle Sensibilisierung mit dem Fokus auf China. Der interaktive Workshop informierte die Teilnehmenden über den traditionell hohen gesellschaftlichen Stellenwert von Bildung in China sowie über das chinesische Studien- und Notensystem, das gegenseitige Erwartungsmanagement (inklusive gegenseitiger Klischees und Vorurteile), aber auch über Best-Practice-Beispiele aus dem CDHK-Alltag, wie chinesische und deutsche Studierende erfolgreich miteinander studieren und gemeinsam voneinander lernen können.
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Tongji richtet das erste Chinesisch-Deutsche Doktorandenkolleg in China ein
Internationalisierung ist ein wichtiger Bestandteil für die Tongji-Universität beim Aufbau zur Weltklasseuniversität. Um eine qualitativ hochwertige und pragmatische Zusammenarbeit auf hohem Niveau mit den exzellenten deutschen Hochschulen und Forschungsinstituten weiter zu fördern, hat die Tongji-Universität das erste Chinesisch-Deutsche Doktorandenkolleg (CDDK) in China eingerichtet und damit ein neues Kapitel der Zusammenarbeit mit Deutschland aufgeschlagen. Gleichzeitig markiert es auch einen neuen Fortschritt in der Umstrukturierung des Deutsch-Chinesischen Hochschulkollegs nach dem Prinzip „Kleiner Kern, große Reichweite, hohes Niveau“.
Das CDDK soll die Stärke der Tongji-Universität in ihrer Bildungs- und Forschungszusammenarbeit mit Deutschland bzw. Europa weiter nutzen, um weltweit erstklassige Bildungsressourcen zusammenzuführen und internationale Teams von Lehrkräften zu bilden. Ein weiteres Ziel besteht darin, einen innovativen Mechanismus für die bilaterale Zusammenarbeit bei der gemeinsamen Ausbildung von Doktoranden zu schaffen, der sich auf die länderübergreifende Koordinierung, fakultätsübergreifende Kooperation und fächerübergreifende Integration stützt. Mit dem Modell der gemeinsamen Talentausbildung, Forschung, Entwicklung der Technologie sowie dem Teilen von Ergebnissen soll die originäre Grundlagenforschung und zukunftsweisende Technologie-Entwicklung gestärkt werden. Gleichzeitig soll die Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft weiter vertieft und der Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis besser gefördert werden. So soll eine Ausbildungsbasis für hochqualifizierte internationale Talente aufgebaut werden.
Das CDDK legt seinen Fokus auf die Themen: intelligente Technologie und grüne Entwicklung. Darüber hinaus konzentriert es sich auf die fünf zentralen Forschungsrichtungen des Sino-German Joint Research Center: Politik und Systeme, Grundlage der intelligenten Technologie, intelligente Fahrzeuge und Transport, intelligente Fertigung und Smart Engineering sowie nachhaltige ökologische Umwelt. Es wird ein neues, interkulturelles und interdisziplinäres Ausbildungsmodell entwickelt, das Lehre, Forschung und Industrie integriert. Gleichzeitig sollen Weltklasse-Disziplinen durch die Verknüpfung von „Talentausbildung - Forschung - internationalem Austausch“ etabliert werden, um einen neuen Maßstab für die internationale Zusammenarbeit innerhalb der Universität zu setzen und einen Beitrag für die Tongji-Universität während ihres Aufbau zur Doppelexzellenzuniversität zu leisten.
Derzeit hat das CDDK die Aufnahme der Doktoranden abgeschlossen und ist dabei, die Ausbildungsprogramme zu entwerfen. Diese sollen die Schnittstelle der internationalen Zusammenarbeit auf hohem Niveau und ein hohes Maß an Interdisziplinarität widerspiegeln. Plattformkurse im Bereich des chinesisch-deutschen gesellschaftlichen Austauschs sowie interkultureller Kompetenz-Ausbildung anbieten. In der Umsetzung soll das duale Betreuungssystem von einem chinesischen und einem deutschen Professor eingeführt und ein mindestens einjähriger Auslandsaufenthalt gewährleistet werden. Darüber hinaus werden fächerübergreifende Module zu jeweiligen Forschungsthemen des Sino-German Joint Research Centers bereitgestellt.
Die Sprachabteilung im Lockdown
Seit dem 9. März ist die Tongji-Universität in Lockdown gegangen. Was vor zwei Jahren noch eine Novität an der Sprachabteilung des CDHK war - die vollständige Umstellung des Unterrichts in den Online-Modus - war inzwischen für die Lernenden und Lehrkräfte eine gut trainierte Routine. Seit 2020 wird das Curriculum der Sprachabteilung im Hybrid-Format durchgeführt: Präsenzkurse während des Semesters, Onlinekurse in den Ferien. Seit dem 10. März fühlte sich die Rückkehr zum Onlineunterricht im April also ein bisschen wie Ferien an.
Nicht ganz. Denn Studierenden besuchten den Online-Unterricht nicht wie in den Ferien zu Hause in ruhiger Arbeitsumgebung, sondern im Mehrbettzimmer im Wohnheim. Während einiger Wochen sogar ohne ihre Zimmer verlassen zu können. Sollten die einen im Sprachkurs in virtuellen Konferenzräumen mit ihren Kommilitonen eine Diskussion führen, versuchten die anderen konzentriert einer Vorlesung zu lauschen. Motivation und Konzentration wurden auf eine harte Probe gestellt.
Die Lehrer saßen derweil zwar ungestört allein in ihren Wohnungen, doch mussten sie stundenlang am privaten Endgerät mit viel zu kleinem Bildschirm eine große Gruppe Studierender so im Blick behalten, dass niemand übersehen wird und jeder „mal dran kommt“. Denn die Qualität des Unterrichts sollte nicht leiden. Anstrengend, aber es gab ja Pausen.
In der Pause musste der Lehrer zur Sporthalle laufen, sich in die Covid-Testschlange stellen, pünktlich zurück sein – wie auch die Studenten, die jeder unterschiedliche Testzeiten hatten. Das Potential von Klassenchats als didaktisches Mittel zum Training schriftlicher Kommunikation konnte leider nicht ganz ausgeschöpft werden. „Lehrer, ich muss jetzt zum Test.“ – „Ich auch.“ – „Entschuldigung, dass ich zu spät komme. Ich musste für unser Wohnheim das Frühstück austeilen.“ – „Ich bin wieder da.“ – „Ich kann nicht sprechen, meine Kommilitonen schlafen noch.“
Ein großer Dank allen, dass das Semester dennoch so reibungslos laufen konnte. Den Lehrern für ihre unerschöpfliche Energie. Den Studierenden für ihre ungebrochene Motivation. Den Kollegen im Hintergrund, die mit schnellen Lösungen halfen. Die neuen Lehrbücher liegen im Büro, niemand darf sein Zimmer verlassen um sie abzuholen? Kein Problem, unser Kollege Wu Ruiming verteilte im Schutzanzug einen ganzen Klassensatz Bücher an die einzelnen Wohnheime. Durch das Engagement aller Beteiligter konnte der Normalbetrieb aufrechterhalten werden.
Die letzten Wochen wurden dann wieder etwas lockerer. Die Studenten durften abends spazieren gehen und die Lehrer wieder ins Büro. Dort wohnten Kollegen bereits seit mehreren Wochen. Die kleinen Iglu-Zelte in den Büros machten irgendwie einen gemütlichen Eindruck. Es war für alle nicht das leichteste Semester, aber es hatte seine kleinen Highlights.
Porsche-Tongji-Jahresmeeting 2022
Am 07. Juni fand das Porsche-Tongji-Jahresmeeting 2022 online statt. Am Meeting nahmen Vertreterinnen und Vertreter von Porsche China und Porsche Engineering China sowie des CDHK und des Chinesisch-Deutschen Forschungszentrums für Automobilität sowie des Chinesisch-Deutschen Zentrums Intelligente Wissenschaft und Technologie der Tongji-Universität teil.
Ziele des Meetings waren ein Rückblick auf die Zusammenarbeit zwischen Porsche und Tongji im vergangenen Jahr und der Austausch der Arbeitsschwerpunkte des Porsche-Lehrstuhls und der Zentren. Darüber hinaus haben die Teilnehmer über die zukünftige Kooperation in der Lehre, Forschung und Innovation diskutiert, insbesondere im Bereich automatisiertes/autonomes Fahren, Digitalisierung und Mensch-Maschine-Schnittstelle im Fahrzeug. An dem Meeting nahmen neben dem neuen CEO von Porsche China, Michael Kirsch auch Thomas Willems (Vizedirektor CDHK) und Prof. ZHANG Lijun (Direktor CDZA und Dekan SAS) sowie Prof. CHEN Hong (Direktorin CDFIWT und Dekanin CEIE) und Prof. Thomas Vietor (Vizedirektor CDZA und CDHK-Fachkoordinator) teil. Moderiert wurde die dreistündige Online-Veranstaltung von Frau Jojo Tang von Porsche China sowie Dr. Lu Weijun vom Chinesisch-Deutschen Zentrum für Automobilität.
China-Kompetenz-Vortrag „Wasserstoffelektrische Mobilität in China – im Kontext der CO2-Neutralität“
Am 5. Juni fand im Rahmen der Chinakompetenz-Kurse SoSe2022 am CDHK der Vortrag zum Thema „Wasserstoffelektrische Mobilität in China – im Kontext der CO2-Neutralität“ von Herrn Dr. LU Weijun statt. Dr. Lu leitet das Verbindungsbüro der TU Braunschweig an der Tongji-Universität und vertritt den deutschen Vize-Direktor am Chinesisch-Deutschen Forschungs- und Entwicklungszentrum für Automobilität (CDZA). In seinem Vortrag stellte er den aktuellen Entwicklungsstand der wasserstoffelektrischen Mobilität in China im Kontext von Chinas Ziel der Klimaneutralität bis 2060 vor. Zwölf Studierende nahmen an dieser Veranstaltung teil, die nach der erfolgreichen Beantwortung einiger Quizfragen eine Teilnahme-Bestätigung vom CDHK erhielten.
China-Kompetenz-Vortrag „Künstliche Intelligenz in China“
Am 5. Juni fand im Rahmen der Chinakompetenz-Kurse SoSe2022 am CDHK der Vortrag zum Thema „Künstliche Intelligenz in China“ von Frau Prof. Dr. YIN Huilin statt. Prof. Dr. Yin ist Inhaberin des TÜV-SÜD-Stiftungslehrstuhls „Zuverlässigkeit und Sicherheit technischer Systeme“ am CDHK und Chinesische Vize-Direktorin des Chinesisch-Deutschen Forschungszentrums für Intelligente Wissenschaft und Technologie. Sie gab einen Überblick über die Künstliche Intelligenz und das autonome Fahren in China und vertiefte das Thema im Hinblick auf die Umgebungswahrnehmung und Sicherheit des autonomen Fahrens. Fünfzehn Studierende nahmen an dieser Veranstaltung teil, die nach der erfolgreichen Beantwortung einiger Quizfragen eine Teilnahme-Bestätigung vom CDHK erhielten.
Verlängerung der Doppelmasterprogramme
In der ersten Hälfte 2022 hat das Chinesisch-Deutsche Forschungs- und Entwicklungszentrum für Automobilität trotz der Pandemie die Doppelmasterprograme mit dem KIT und der TU Graz aktualisiert und verlängert. Insgesamt sieben Studierende wurden für die Doppelmasterprogramme und das FastTrack-Programm mit dem KIT, der TU Darmstadt und der Universität Stuttgart ausgewählt. Die Bewerbung für staatlich geförderte Postgraduiertenprogramme 2022 für die ins Ausland gehende Studierenden und die Aufnahme von Doktoranden des Jahrgangs 2022 in das Chinesisch-Deutsche Doktorandenkolleg sind erfolgreich abgeschlossen worden, um die Talentausbildung für Doppelmasterprogramme und Doppelpromotion zu gewährleisten.
Zum Tod von Herrn Prof. Dr. Elmar Schrüfer, dem ersten Fachkoordinator für die Fakultät Elektrotechnik am CDHK
Herr Prof. Dr. Elmar Schrüfer, der erste Fachkoordinator für die Fakultät Elektrotechnik am CDHK, verstarb am 22. Mai, einen Tag vor seinem 91. Geburtstag, in München.
Prof. Schrüfer ist Träger des Verdienstkreuzes am Bande der Bundesrepublik Deutschland und der Karl Max von Bauernfeind-Medaille der TU München. Von 1975 bis 1998 war er Ordinarius für Elektrische Messtechnik der TUM. Von 1997 bis 2005 setzte er sich trotz seines fortgeschrittenen Alters mit seiner unerschöpflichen Leidenschaft für die Vorbereitung, Gründung und Entwicklung der Fakultät ein und leistete hervorragende Beiträge für die Durchführung unseres Doppelmasterprogramms mit der TU München.
Seit 2001 betreute er beinah dreihundert chinesische Austausch-Studierende an der TU München und bildete sie zu Fachkräften der Elektrotechnik mit interkultureller Kompetenz aus. Neben der fachlichen Studienbegleitung baute er eine enge persönliche Beziehung zu den Studierenden auf und kümmerte sich um deren Leben und ihre berufliche Entwicklung. Für viele ist er ein Leben lang eine wichtige Bezugsperson geblieben, so dass der Kontakt auch nach vielen Jahren gepflegt wurde. Die Alumni teilten mit ihm die wichtigen Momente ihres Lebens und ihrer Arbeit. Prof. Schrüfer konnte jeden seiner Studierenden und sogar ihre Familienmitglieder auch nach vielen Jahren noch persönlich und herzlich mit Namen begrüßen.
Alle Studierenden, Lehrenden und Alumni des CDHK trauern zutiefst um Prof. Schrüfer und werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Wir haben einen renommierten Professor, einen guten alten Freund und einen liebevollen Opa verloren!
Seine Hingabe an die Arbeit und seine Liebe und Fürsorge für die Studierenden aus tiefstem Herzen hat uns äußerst bewegt und stark beeinflusst! Wir bedanken uns für seine wertvolle Beiträge zur Entwicklung der Fakultät Elektrotechnik des CDHK, zum chinesisch-deutschen Wissenschaftsaustausch sowie zur gemeinsamen Ausbildung der hochqualifizierten Talente und werden Prof. Schrüfer nie vergessen.
Symposium „Neue strategische Ziele in den chinesisch-deutschen akademischen Beziehungen“
Am 27. Mai organisierten der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) und die Tongji-Universität gemeinsam das Symposium „Neue strategische Ziele in den chinesisch-deutschen akademischen Beziehungen“ im Online- und Präsenzformat. Die Tongji-Universität stellte ihre Strategie „Zusammenarbeit mit Deutschland 2.0“ vor und tauschte sich mit Vertretern von 50 deutschen Partnerhochschulen darüber aus, wie man künftig eine für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit auf hohem Niveau erreichen kann. Das Symposium war eine wichtige Veranstaltung im Rahmen des 50-jährigen Jubiläums der diplomatischen Beziehungen zwischen China und Deutschland und der Feierlichkeiten anlässlich des 115-jährigen Bestehens der Tongji-Universität.
Zu den Teilnehmer gehörten Herr WU Ken, der Botschafter der VR China in Deutsch-land, Herr HUANG Wei, Gesandter-Botschaftsrat, Pit Heltmann, Generalkonsul der Bundesrepublik Deutschland in Shanghai, Dr. Kai Sicks, Generalsekretär des DAAD, Dr. Klaus Birk, Leiter der Projekteabteilung des DAAD, Prof. Dr. FANG Shouen, Parteisekretär der Tongji-Universität, Prof. Dr. CHEN Jie, Präsident der Tongji-Universität, Prof. Dr. LOU Yongqi, Vizepräsident der Tongji-Universität. Insgesamt nahmen mehr als 260 KollegInnen aus China und Deutschland an diesem Forum teil.
In seiner Rede betonte Botschafter WU Ken, dass die bilateralen Beziehungen in den letzten 50 Jahren immer wieder neue Höhepunkte erreicht hätten. Die Zusammenarbeit im Hochschulbereich sei ein wichtiger Bestandteil der engen Beziehungen zwischen China und Deutschland. Die Zusammenarbeit zwischen der Tongji-Universität und zahlreichen deutschen Hochschulen habe sich als Best Practice gezeigt, durch akademischen, gesellschaftlichen und kulturellen Austausch eine solide Brücke der chinesisch-deutschen Beziehung aufzubauen. Es werde erwartet, dass chinesische und deutsche Hochschulen in Zukunft mehr Verantwortung übernehmen, um weitere innovative Kooperationsmethoden zu entwickeln und gemeinsam mehr fachliche Netzwerke der starken Disziplinen aufzubauen. Das Ziel sei, sich gegenseitig zu ergänzen und eine für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit voranzutreiben, um so konstruktive Beiträge zur Lösung der globalen Probleme zu leisten.
Generalkonsul Pit Heltmann führte aus, dass die Tongji-Universität für China sowohl ein Fenster nach Deutschland sei als auch eine Brücke für Deutschland nach China. Er erinnerte an die fruchtbare Zusammenarbeit mit der Tongji-Universität in der langen gemeinsamen Geschichte und betonte, dass der akademische Austausch gerade in Krisenzeiten keine Einbahnstraße bleiben dürfe, weshalb es wichtig sei, dass deutsche Studierende bald wieder nach China einreisen dürften. Trotz der vielen Herausforder-ungen berge die Zusammenarbeit in Bildung und Forschung weiterhin ein für beide Seiten wichtiges Entwicklungspotenzial.
DAAD-Generalsekretär Kai Sicks hob hervor, dass die Tongji-Universität einer der wichtigsten Partner des DAAD sei. Die Verbundenheit habe die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen chinesischen und deutschen Hochschulen in den Bereichen der Studentenausbildung und der wissenschaftlichen Forschung gewährleistet und zu Lösungen von gemeinsamem Forschungsfragen beigetragen. Auch während der Pandemie wurden die Aktivitäten der chinesisch-deutschen Hochschule und ihrer Institutionen fortgesetzt, was die Bedeutung des gegenseitigen Verständnisses und Vertrauens in der Zusammenarbeit zeige. Er hoffe, dass die beide Seiten künftig ihre Zusammenarbeit vertiefen und weitere Win-Win-Situation schaffen werden.
In seiner Rede bedankte sich der Tongji-Parteisekretär FANG Shouen bei der chinesischen Botschaft in Deutschland, dem deutschen Generalkonsulat in Shanghai, dem DAAD und den deutschen Partnerhochschulen für die langjährige Unterstützung und Förderung der Kooperation der Tongji-Universität mit Deutschland.
Herr Fang führte aus, dass der deutsche Arzt Dr. Erich Paulun 1907 mit der Unterstützung aus der Politik und Gesellschaft in China und Deutschland die „Deutsche Medizin- und Ingenieurschule Tongji“ gegründet habe, aus der die spätere Tongji-Universität geworden sei. Seit über hundert Jahren halte die Tongji diese Tradition der Zusammenarbeit mit Deutschland aufrecht und habe eine Reihe von Initiativen der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit im Hochschulbereich geschaffen. In Zukunft werde die Tongji-Universität die traditionelle Stärke ihrer Zusammenarbeit mit Deutschland weiter nutzen, um die thematischen Inhalte zu vertiefen und das Ökosystem der deutschlandbezogenen Zusammenarbeit zu verbessern. Hierbei sollen die Studentenausbildung, die wissenschaftliche Forschung sowie der Personen- und Kulturaustausch integriert werden, um mehr „chinesisch-deutsche Lösungen“ zur gemeinsamen Bewältigung globaler Herausforderungen und zur Förderung des menschlichen Wohlergehens zu erarbeiten.
Tongji-Präsident CHEN Jie hielt eine Keynote-Rede mit dem Titel „Auf dem Weg zu einer internationalen Universität der Weltklasse: Ein Blick auf das Konzept der Internationalisierung und Kooperation der Tongji-Universität mit Deutschland in der neuen Ära“. Er sah die Internationalisierung ein unverzichtbares Element beim Aufbau zur Weltklasseuniversität. In diesem Prozess solle die Universität ein Traumort für die besten Studierenden aus aller Welt, eine Wiege für Innovation, ein Treffpunkt für globale Spitzentalente und ein Geburtsort für wissenschaftliche Spitzenforschung, bedeutende wissenschaftliche und technologische Entdeckungen und technologische Erfindungen werden. Das neue Konzept der Internationalisierung der Hochschulbildung erfordere einen Konsens, der von den gemeinsamen Interessen der Menschheit ausgeht und eine „Wettbewerbs- und Kooperationsbeziehung“ auf dieser Grundlage formt, um zur kooperativen und inklusiven Entwicklung der Welt und deren Hochschulbildung beizutragen. Im Anschluss präsentierte er den deutschen Hochschulen die Aussichten und Erfolge beim Aufbau einer internationalisierten Weltklasseuniversität und stellte die neue Tongji-Strategie „Zusammenarbeit mit Deutschland 2.0“ vor. Dem Prinzip „Kleiner Kern, große Reichweite, hohes Niveau“ folgend werde die Tongji-Universität alle deutschlandbezogenen Ressourcen zusammenstellen und ein neues Ökosystem für die Zusammenarbeit mit Deutschland aufbauen, das sich durch „Ein Dach, drei Säulen, zwei Harte und eine Weiche, Drei-in-Einem-Prinzip auszeichnet. Gemeinsam mit deutschen Partnern sollen neue Kooperationsmodelle ausprobiert und neue Ergebnisse erzielt werden, um ein weiteres Vorbildprojekt der chinesisch-deutschen Zusammenarbeit im Hochschulbereich zu entwickeln.
Der Strategie „Zusammenarbeit mit Deutschland 2.0“ der Tongji-Universität zufolge bezieht sich „ein Dach“ auf die Chinesisch-Deutsche Hochschule (CDH), die für die Integration aller Ressourcen der Zusammenarbeit mit Deutschland und die Koordination der Kooperation verantwortlich ist. Die „drei Säulen“ enthalten die gemeinsame chinesisch-deutsche Ausbildung von exzellenten Ingenieuren, die Ausbildung von Master- und Doktoranden, die geisteswissenschaftliche Forschung und die Think-Tank-Cluster. Zu den „zwei Harten“ gehören das Chinesisch-Deutsche Doktorandenkolleg (CDDK) und das Sino-German Joint Research Center (Tongji-Universität) in den Bereichen Naturwissenschaft und Ingenieurwissenschaft, während mit dem „einen Weichen“ das Institut für Europa- und Deutschlandstudien (in der Aufbauphase) in den Bereichen Geistes- und Sozialwissenschaften gemeint ist.
Die Tongji-Universität hat das erste Chinesisch-Deutsche Doktorandenkolleg in China eingerichtet, um einen innovativen Mechanismus für die bilaterale Zusammenarbeit bei der gemeinsamen Ausbildung von Doktoranden und der Förderung hochqualifizierter Talente mit globaler Wettbewerbsfähigkeit zu schaffen. Das vor kurzem vom chinesischen Bildungsministerium genehmigte Sino-German Joint Research Center (Tongji-Universität) ist eine internationale Kooperationsplattform für die interdisziplinäre Forschung. Das SGJRC wird sich auf die gemeinsamen Bedürfnisse der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung Chinas und Deutschlands konzentrieren und den beiden Hauptthemen „Intelligente Technologie“ und „Grüne Entwicklung“ widmen. Es verbindet die internationale Forschungszusammenarbeit mit der Studentenausbildung und hat das Ziel, bedeutende wissenschaftliche Forschungsergebnisse zu erzielen und internationale Spitzenkräfte auszubilden. Das SGJRC wird ein System der „doppelten akademischen Leitung“ einführen, dass eine Reihe starker Disziplinen integriert und mehrere Forschungsteams unter der Leitung chinesischer und ausländischer Professoren bildet, um die die Zusammenarbeit in drei Stufen zu betreiben: Lehrstuhlinhaber - co-PI (co principal investigator/lead researcher) Postdocs und Doktoranden.
Auf der Konferenz unterzeichneten Tongji-Präsident CHEN Jie und DAAD-Generalsekretär Sicks jeweils im Namen der Tongji-Universität bzw. des DAAD die dritte „Kooperationsvereinbarung für die Chinesisch-Deutsche Hochschule zwischen der Tongji-Universität und dem DAAD“. Die Tongji-Universität und der DAAD gründeten 2012 gemeinsam die Chinesisch-Deutsche Hochschule, die das Chinesisch-Deutsche Hochschulkolleg (CDHK), die Chinesisch-Deutsche Hochschule für Angewandte Wissenschaften (CDHAW) und das Chinesisch-Deutsche Institut für Berufliche Bildung (CDIBB) unter einem Dach vereint, um die Zusammenarbeit zu verstärken. 2017 wurde diese Vereinbarung verlängert. Nach zehn Jahren Entwicklung hat die Tongji-Universität in einer Reihe von Einrichtungen und Projekten in Zusammenarbeit mit Deutschland unter dem „einen Dach“ der Chinesisch-Deutschen Hochschule hervorragende Ergebnisse erzielt. Die Chinesisch-Deutsche Hochschule und die in ihrem Rahmen stattfindenden Kooperation gelten als Leuchtturmprojekt der chinesisch-deutschen Zusammenarbeit in Wissenschaft und Bildung und wurden in wichtige Dokumente beider Länder aufgenommen, wie z.B. „Aktionsrahmen für die deutsch-chinesische Zusammenarbeit: Innovation gemeinsam gestalten“ und die „China-Strategie 2015-2020“.
Vizepräsident LOU Yongqi stellte in seiner anschließenden Präsentation die konkreten Ideen der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Bildung zwischen dem Sino-German Joint Research Center (Tongji-Universität) und dem Chinesisch-Deutschen Doktorandenkolleg bei der Ausbildung hochqualifizierter Talente vor und rief die deutschen Hochschulen zur Kooperation auf.
In den fünf parallel stattfindenden Online-Workshops diskutierten die Teilnehmer vertiefend über die künftigen Kooperationsthemen und -projekte: die „Kombination der internationalen Forschungskooperation und der internationalen Talentenausbildung auf hohem Niveau“, das „Chinesisch-Deutsche Zentrum für Umweltwissenschaft“, das „Chinesisch-Deutsches Zentrum für nachhaltige Stadtentwicklung“, die „Chinesisch-Deutsche Zusammenarbeit bei der Förderung von Talenten“ und den „Chinesisch-Deutschen Personen- und Kulturaustausch sowie die Think-Tank-Forschung“. Die Vertreter beider Seiten lernten sich kennen, erörterten die konkrete Umsetzung verschiedener Pläne im neuen Kooperationsrahmen der Tongji-Universität mit Deutschland und kamen zu ersten positiven Ergebnissen.
22 chinesische Doktoranden am Chinesisch-Deutschen Hochschulkolleg aufgenommen
Am 27. Mai organisierten der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) und die Tongji-Universität gemeinsam das Symposium „Neue strategische Ziele in den chinesisch-deutschen akademischen Beziehungen“. Auf dem Symposium wurde die Tongji-Strategie „Zusammenarbeit mit Deutschland 2.0“ gelauncht und das erste Chinesisch-Deutsche Doktorandenkolleg (CDDK) in China eingerichtet.
Am Anfang September wurden insgesamt 22 chinesische Doktoranden am CDDK aufgenommen, die nach dem Modell der Doppelbetreuung von chinesisch-deutschen Partneruniversitäten gemeinsam ausgebilet werden. Die fünf Forschungsschwerpunkte sind „Intelligent Technology Foundation”, „Intelligent Vehicles and Transportation“, „Smart Manufacturing and Construction“, „Green Ecological Environment“ und „Policies and Mechanisms“. Es wird interdisziplinäre Forschung und internationale Zusammenarbeit während der Promotion erwartet.
Am 29. November wurde die „2022 Internationale Konferenz zur Zusammenarbeit zwischen Industrie, Hochschulen, Forschung und Anwendung - Innovationsforum für Digitalisierung und grüne Entwicklung“ vom CDHK mit der Unterstützung des International Office und der Graduiertenschule der Tongji Universität organisiert. Die Konferenz diente zugleich als Forschungs-Matchmaking für chinesisch-internationalen Betreuerteams des Chinesisch-Deutschen Doktoranden Kollegs (CDDK). Ausgehend von gemeinsamen Forschungsinteressen tauschten sich die potentiellen Partner über die Themenauswahl und das gemeinsame Ausbildungsprogramm für die Doktoranden aus. Ein künftiges Ziel ist, innovative Spitzentalente und Fachkräfte mit globaler Wettbewerbsfähigkeit auszubilden, die von der chinesischen und deutschen Industrie nachgefragt werden, um Lösungen für gemeinsame Herausforderungen der Menschheit zu finden.
Derzeit wird ein CDDK-Rahmenplan für die zweistuftige Auswahl von Doktoranden (Aufnahmeplan) in Absprache mit den deutschen Partnern entworfen. Ebenso wird ein Beraterausschuss für die Zulassung und eine Expertengruppe für die Auswahl und Bewertung gebildet. Ein Programm der Unternehmensstipendien wird erarbeitet. All dies diene zum systematischen Aufbau des CDDK auf praktischer Ebene, um eine Plattform für globale Spitzentalente zu schaffen.
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