Am 26. April besuchten die Studierenden der School of Automotive Studies und des Chinesisch-Deutschen Zentrums für Automobilität auf Einladung des CDHK-Stifterunternehmens Rheinmetall die Shanghai lnternational Automobile and Manufacturing Technology Exhibition. Herr PENG Yong, Advanced Development Manager, erklärte den Studierenden die Systemlösungen der neuen Antriebstechnologie von Rheinmetall und beantwortete die zahlreichen Fragen der Studierenden,bevor Frau WANG Weiwen, Leiterin der Personalabteilung bei Rheinmetall Automotive, die Studierenden über Unternehmenspraktika informierte.
Archiv
CDHK-Rheinmetall Lab für Brennstoffzellenforschung gegründet
Rheinmetall setzt seine langjährige Partnerschaft mit der Tongji Universität über den Anfang des Jahres ins Leben gerufenen Stiftungslehrstuhl für alternative Antriebssysteme fort. Für diese Aufgabe konnte Prof. Zhang Lijun, Dekan der School of Automotive Studies, als Lehrstuhlinhaber gewonnen werden. Um speziell die Brennstoffzellentechnologie zu adressieren, wurde als Teil des Lehrstuhls zudem ein eigenes Labor unter der Leitung von Dr. Song Ke gegründet. Die offizielle Unterschriftenzeremonie wurde im Rahmen der Kick-Off-Veranstaltung des Chinesisch-Deutschen Zentrums für Automobilität an der Tongji Universität gefeiert.
Mit dem neuen Lehrstuhl und dem Labor wird das Ziel verfolgt, die Ausbildung von hochqualifizierten Studenten für die chinesische und deutsche Wirtschaft zu fördern und Innovationen im Bereich der alternativen Antriebstechnologien voranzutreiben. Insbesondere soll ein vollständiges Brennstoffzellensystem aufgebaut und für einen effizienten Dauerbetrieb optimiert werden. Rheinmetall strebt hierbei an, sich über die Stiftung hinaus zum Beispiel mit technischer Expertise, Unternehmenskontakten, hauseigenen Produkten sowie ggf. weiteren Förderprojekten einzubringen.
Erfolgreiche Doppelpromotion von Pascal Wolff über „Resource Planning in Cross-Docking Platforms“
Im Doppelpromotionsprogramm zwischen Tongji-Universität und TU Darmstadt hat Pascal Wolff als zweiter Absolvent seine Dissertation über „Resource Planning in Cross-Docking Platforms“ am 22.3.2021 unter Coronabedingungen (siehe Screenshot) erfolgreich verteidigt. Beim Cross-Docking wird versucht, Waren nicht mehr zu lagern, sondern direkt umzuschlagen und an die Kunden weiterzusenden. Einlagerungsprozesse und Lagerhaltungskosten können so stark reduziert werden oder gänzlich entfallen. Pascal Wolff hat dieses hochaktuelle Thema aus der Logistikpraxis am BOSCH-Stiftungslehrstuhl für Global Supply Chain Management erforscht. Damit das Cross-Docking gelingt, werden leistungsfähige Frachtplanungsmodelle und –algorithmen benötigt. Für drei besonders wichtige Teilprobleme des Cross-Docking hat Pascal Wolff in seiner Dissertation konkrete Modelle und Algorithmen vorgeschlagen und untersucht. Die Qualität seiner Arbeit zeigt sich daran, dass Herr Wolff nach seiner Promotion eine Stelle als Assistant Professor am Ningbo China Institute for Supply Chain Innovation (NISCI) angetreten hat, welches zum Global Supply Chain and Logistics Excellence (SCALE) Netzwerk des hochrenommierten Massachusetts Institute of Technology gehört.
Chinesische Studierende auf dem Weg zum Doppelmaster-Abschluss
Am 23.04.2021 trafen sich VertreterInnen der Tongji Universität sowie das CDHK Team der TU Berlin mit den chinesischen Doppelmaster-Studierenden im virtuellen Raum, um gemeinsam über offene Fragen und die Vorhaben der angehenden TUB-Tongji Doppelmaster zu sprechen. LI Shasha studiert mit ihren Kommilitoninnen seit April 2020 an der TU Berlin. Während sich einige von ihnen aus China online zuschalten, leben andere derzeit in der deutschen Hauptstadt.
Gemeinsam beantworteten Prof. HUANG Guanwei und Prof. Axel Werwatz mit Programmleiterin Dr. Sigrun Abels Fragen zur Masterarbeit, Kursanrechnungen sowie zu Praktika, die die Studierenden im Rahmen ihres Wirtschaftsingenieurstudiums absolvierten. Die chinesischen Studierenden, die von YANG Ruifan, Jing Pape-Wang und Kim Beese betreut werden, planen ihre Masterarbeiten am Ende diesen Jahres einzureichen. Von Aspekten des Marketing bis hin zum Supply Chain Management, erwartet uns ein breites Themenspektrum.
Wir wünschen unseren Studierenden viel Erfolg bei ihren letzten Schritten zum internationalen Doppelmaster!
Originaler Bericht: https://www.cdhk.tu-berlin.de/index.php?id=170660
The German Chancellor Fellowship for tomorrow’s leaders- Application deadline: 15 October 2021
NEW: now also open to applicants from South Africa; more flexible timing; new event concept
Application deadline: 15 October 2021
Recommended period of sponsorship: 1 October 2022 – 30 September 2023
The Alexander von Humboldt Foundation grants up to 60 German Chancellor Fellowships every year to prospective leaders from Brazil, China, India, Russia, South Africa and the USA – irrespective of their field of work. Together with a German host and mentor of their choice, fellows conduct a socially-relevant project they have developed independently.
Fellowship benefits
- A monthly fellowship of €2,150, €2,450 or €2,750, depending on your qualifications
- Flexible timing: 12-month fellowship between 1 August 2022 – 31 March 2024
- Individual mentoring during your stay in Germany
- Additional financial support for items such as family members accompanying you, travel expenses or a German language course
- A study tour of Germany, an opportunity to meet the German chancellor at the end of your stay and a number of networking events
- Joint programme events and the chance to actively cooperate in peer groups and organise smaller-scale networking formats
- Extensive alumni sponsorship, particularly to help you sustain contact with collaborative partners in Germany during your entire professional career
Application requirements
- The applicant must be a national of Brazil, China, India, Russia, South Africa or the United States.
- Bachelor’s or equivalent academic degree completed less than twelve years before the beginning of the fellowship
- A mentoring agreement from the host in Germany
- A project plan which candidates must draw up independently and coordinate with their host.
- Initial proven leadership experience
Application
Further information, a list of all application requirements and a link to the online application form are available at www.humboldt-foundation.de/youngleaders.
Advice and contact
If you have any questions regarding the German Chancellor Fellowship Programme or would like individual guidance, please contact us at info@avh.de.
You can find examples of projects conducted at https://www.humboldt-foundation.de/en/apply/sponsorship-programmes/german-chancellor-fellowship/fellows-in-portrait.
The Chancellor of the Federal Republic of Germany is the patron of this fellowship programme.
Link: German Chancellor Fellowship – Alexander von Humboldt-Stiftung (humboldt-foundation.de)
CDHK-Stiftungslehrstuhl Prof. LI Li und Team gewinnen Auszeichnung als Innovationsteam für Automatisierung und künstliche Intelligenz
Am 9. und 10. April fand das Fest der Chinese Association of Automation in Suzhou statt, wo Professoren für Kontrollwissenschaften und Ingenieurwissenschaften der Tongji-Universität viele wichtige Auszeichnungen dieser Gesellschaft erhielten.
Das Team „Autonomes Intelligentes System“, das Prof. LI Li, Professorin des Stihl-Lehrstuhl am CDHK, gemeinsamen mit ihren Kollegen Prof. CHEN Qijun und Prof. HE Bin, leitet, wurde als Innovationsteam für Automatisierung und künstliche Intelligenz ausgezeichnet. Der Preis ehrt herausragende Forschungsteams, die auf dem Gebiet der Automatisierung und künstlichen Intelligenz fachlich anerkannt sind und die besondere Leistungen im Bereich der wissenschaftlichen Forschung, technologischen Erfindungen oder sozialen Diensten geleistet haben,. Das Team „Autonomes Intelligentes System“ der Tongji Universität wurde 2011 gegründet. Unter der Leitung von Prof. WU Qidi und Prof. CHEN Jie entwickelte sich eine Gruppe herausragender Nachwuchswissenschaftler, denen viele wichtige Durchbrüche auf den Gebieten der künstlichen Intelligenz, Robotik und autonome Systeme sowie intelligenter Fabriken erzielt, die das Niveau von internationaler Spitzenforschung erreichen.
Prof. CHEN Hong, Direktorin der CEIE und Lehrstuhlinhaberin des Porsche-Lehrstuhls am CDHK, gewann den Preis fürherausragende Doktorandenbetreuung. Die von ihr betreute Doktorarbeit der PhD-Kandidatin Frau Guo Lulu handelt von Echtzeit-Optimierungssteuerung und der Überprüfung für intelligente und alternative Fahrzeuge.
Anschließend wurde Prof. Chen zum Runden Tisch eingeladen, bei dem über die Themen Intelligente Fertigung, Talentausbildung und Intelligente Fahrzeuge diskutiert wurde.
In den letzten Jahren hat der Einfluss der Disziplin Kontrollwissenschaft und Ingenieurwesen an der Tongji-Universität weiter zugenommen. Die Tongji-Universität unterstützt die Entwicklung der ökologischen Entwicklung des Forschungsumfelds und übernimmt führende Funktionen für die Chinese Association of Automation, die Chinese Association for Artificial Intelligence, das Chinese Institute of Command and Controlsowie bei zahlreichen Forschungsgesellschaften auf Provinz- und National-Ebene. Der Universitätspräsident Prof. CHEN Jie wurde zum Vorsitzenden der Expertengruppe des Ausschusses des Bildungsministeriums für Künstliche Intelligenz und Blockchain gewählt, um den Aufbau eines Think Tanks für künstliche Intelligenz zu leiten. Ebenso übernimmt die Universität eine führende Rolle beim Aufbau des Shanghai Research Institute for Intelligente autonome Systeme. Zahlreiche Forschungsprojekte wurden beantragt und genehmigt, um Durchbrüche in Schlüsseltechnologien wie Künstliche Intelligenz, unbemannte Terminals, Netzwerkkoordination und –systeme zu erzielen. Die Universität strebt innovative Forschungsergebnisse auf dem Gebiet autonomer, intelligenter, unbemannter Systeme an und setzt sich für die industrielle Transformation in den Bereichen Smart City, Smart Engineering, Smart Manufacturing, Smart Medizin und Smart Farming ein, um so die nationale Strategie der innovationsgetrieben Entwicklung zu unterstützen.
https://news.tongji.edu.cn/info/1003/77148.htm
Beschäftigungsquote der CDHK-Absolventen des Jahrgangs 2020 liegt bei 100%
Auf dem Jahrestreffen der CDHK-Alumni berichtete CDHK-Vizedirektor und Parteisekretär Prof. Wu Zhihong, dass 2020 insgesamt 94 chinesische Studierende und 17 deutsche Studierende vom CDHK graduiert wurden. Trotz der Corona-Pandemie und der langsamen Erholung der Weltwirtschaft fanden alle Absolventen des Jahrgangs 2020 dank ihres Fachwissens, ihrer internationalen Erfahrungen und interkulturellen Kommunikations-fähigkeiten eine attraktive Arbeitsstelle. Deshalb liege die Beschäftigungsquote des CDHKs in diesem Jahr bei 100%. Die meisten Absolventen seien jetzt im deutsch-chinesischen Wirtschafts-, Handels- und Wissenschaftsaustausch tätig, was dem CDHK einen guten internationalen Ruf bringe. Frau DU Fei, Vizeparteisekretärin des CDHK und Generalsekretärin des CDHK-Alumnivereins, betonte, dass das CDHK stolz sei auf die herausragenden Leistungen der Alumni und dass ihre innovativen Leistungen und ihr Pioniergeist ein Vorbild für die jetzigen Studierenden seien. Viele herausragende Alumni hätten vom Modell der Stiftungslehrstühle profitiert, dass die Bereiche Industrie und Wissenschaft miteinander verbindet und sowohl Praktikumsplätze als auch Forschungsthemen für Studierende anbietet. Es sei wünschenswert, dass erfolgreiche Alumni sich dafür einsetzen, selbst Stiftungslehrstühle am CDHK einzurichten, um dem Kolleg etwas zurück zu geben und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.
Konsul für Wissenschaft des Deutschen Generalkonsulats in Shanghai besuchte das CDHK
Am 18. März besuchten Herr Richard Cuntz, Leiter des Wissenschaftsreferats des Deutschen Generalkonsulats in Shanghai gemeinsam mit den beiden ReferentInnen Frau ZENG Hongping und Herrn Thomas Elz, das CDHK, um sich über die Ergebnisse der CDHK-Umstrukturierung nach dem Prinzip „kleiner Kern, große Reichweite, hohes Niveau“ und den Arbeitsplan für die nächste Phase zu informieren. Prof. LEI Xinghui, Vizepräsident der Tongji-Universität, empfing Konsul Richard Cuntz und die Gäste im Chinesisch-Deutschen Haus. An dem Treffen nahmen auch die Leitung des CDHK sowie eine Vertreterin vom International Office der Tongji-Universität teil.
Zuerst begrüßte Prof. LEI Xinghui die Gäste und erläuterte, dass das CDHK trotz der negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie die Ausbildung der Studierenden sowie den internationalen Austausch im Jahr 2020 durch eine Kombination von Online und Offline-Formen fortsetzen konnte. Ebenso berichtete er von den Zwischenergebnissen der CDHK-Umstrukturierung, die weiterhin voran-getrieben werde. Er betonte, dass das CDHK von der deutschen und chinesischen Regierung, der Wissenschaft und Wirtschaft stark unterstützt werde und so die Förderung des chinesisch-deutschen Austauschs an der Tongji-Universität auf hohem Niveau maßgeblich übernehme. Im Zentrum stehe dabei die qualitativ hochwertige Zusammenarbeit der an der Tongji-Universität starken Disziplinen mit den deutschen Exzellenz-Universitäten bezüglich der Talentausbildung, der Forschung und des Lehrkräfte-Austauschs, um die deutschlandbezogene Zusammenarbeit an der Tongji als Markenzeichen auszubauen und so den Aufbau der Universität als Doppelexzellenzuniversität zu unterstützen. Entsprechend des 14. Fünfjahresplans werde sich das CDHK darauf konzentrieren, den Bildungsaustausch und die Wissenschaftskooperation zwischen Deutschland und China in den Bereichen Architektur, Stadtplanung, Umwelt, Verkehr, Medizin und Lebenswissenschaften zu fördern. Zugleich werde das CDHK sich engagieren, mehr Fakultäten und Kollegs innerhalb der Universität als Mitglieder zu gewinnen und neue Impulse für das Chinesisch-Deutsche Netzwerk zu setzen.
Herr Richard Cuntz betonte, dass die Tongji-Universität und das CDHK als eine Brücke zwischen Deutschland und China gelten, weshalb die Errungenschaften und Zukunftspläne des umfassenden und hochqualitativen Austauschs der Tongji-Universität mit Deutschland hoch einzuschätzen seien. Das Deutsche Generalkonsulat werde daher die Internationalisierungspläne der Tongji-Universität sowie die Umstrukturierung des CDHK zu einer Service- und Koordinierungsplattform mit Interesse weiterverfolgen und nach Möglichkeit unterstützen.
Me(er)tamorphosen: Deutsch-Chinesische Online-Dialog-Reihe zum Thema „Wissenschaft trifft Kunst im Zeitalter des Anthropozän“
Das Anthropozän ist das erste Erdzeitalter, in dem der Mensch in die biologischen, geologischen und atmosphärischen Prozesse eingreift und die stabilen Klimaverhält-nisse beendet. Die Folgen sind allgegenwärtig und reichen von der Erderwärmung und Versauerung der Ozeane über das Abschmelzen der Polkappen und dem Anstieg des Meeresspiegels bis hin zu Naturkatastrophen, Artensterben, Pandemien sowie Flucht und Migration. Um auf diese vielfältige Problematik aufmerksam zu machen und WissenschaftlerInnen und KünstlerInnen aus Deutschland und China interdisziplinär miteinander in Gespräch zu bringen, initiierte das CDHK in Kooperation mit dem „Theater des Anthropozän“ der Humboldt-Universität, der CDH und dem CDC von Oktober bis Dezember die mehrteilige Online-Dialogreihe „Me(er)tamorphosen: Wissenschaft trifft Kunst im Zeitalter des Anthropozän“. Das Element des Wassers stand dabei im Zentrum der Betrachtung, da es als unverzichtbarer und wandelbare Rohstoff des Lebens auch seit jeher die Kunst und das Denken inspiriert.
Der erste Online-Dialog fand am 10. Oktober unter dem Titel „Von Mensch und Meer“ statt. Nach Grußworten von Tongji-Vizepräsident und CDH-Direktor Prof. Wu Zhiqiang, DAAD-Generalsekretärin Dr. Dorothea Rüland und der Präsidentin der Humboldt-Universität, Prof. Sabine Kunst, erläuterte CDHK-Vizedirektor Thomas Willems das von ihm entwickelte Konzept und führte gemeinsam mit Dr. Frank Raddatz, dem künstlerischen Leiter des „Theater des Anthropozän“, durch das Programm. Die Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts und Leibnitz-Preisträgerin Frau Prof. Antje Boetius veranschaulichte in ihrem Vortrag „Die Rolle des Ozeans für das Leben“ die dramatischen Auswirkungen, die der Klimawandel auf das Artensterben im Ozean und in der Folge für den Menschen hat. Künstlerisch begleitet wurde der im Naturkundemuseum Berlin aufgezeichnete Vortrag von der Harfinistin Armandine Carbucci, die Stücke von Albert Zabel (Am Springbrunnen, Marguerite douloureuse au rouet), Kurt Weil (Moritat von Mackie Messer) und Claude Debussy (Arabesque 1) spielte sowie von der Schauspielerin und Grimme-Preisträgerin Bibiana Beglau, die Gedichte von Hölderlin (Hyperion, Natur), Hebbel (Meeresleuchten), Brecht (Das Schiff) und Baudelaire (Mensch und Meer) rezitierte. Nach der musikalischen Ballett-darbietung eines Studenten der Shanghaier Theaterakademie sprach Professor Lu Zhibo, der Vizedekan der Umweltwissenschaften an der Tongji Universität, in seinem Vortrag „Die Wirkung des Menschen auf den fragilen Ozean” über die weltweite Verschmutzung des Ozeans und zeigte Aufnahmen eines Tauchroboters, der in 8000 Meter Tiefe Meerestiere inmitten von Plastikmüll fotografiert hatte. Im Anschluss an die Vorträge diskutierten Frau Prof. Boetius und Herr Prof. Lu und beantworteten die zahlreichen Fragen des zugeschalteten Publikums.
Der zweite Online-Dialog führte am 14. November vom „Wasser des Wissens“ in die Welt der „literarischen Seefahrt“. Professor YU Mingfeng von der philosophischen Fakultät der Tongji Universität erläuterte in seinem Vortrag „das Wasser als Urbild des chinesischen Denkens“ die Bedeutung der Flüsse und des Fließens im Taoismus, wohingegen der deutsche Kultur- und Literaturwissenschaftler Professor Joseph Vogl von der Humboldt-Universität im Gespräch mit dem Theaterexperten Frank Raddatz „die Bedeutung der Seefahrt für die europäische Kultur” an zahlreichen literarischen Beispielen veranschaulichte, die von Homers „Odyssee“ über Melvilles „Moby Dick“ und Dafoes „Robinson Crusoe“ bis hin zu Kafkas „Poseidon“ reichten. Während sich der östliche Taoist auf den Weg nach Innen macht, den Lauf der Welt beobachtet, sich den Dingen anpasst und Harmonie anstrebt, suchen die westlichen Seefahrer (in der Literatur) die äußere Welt zu er-fahren und ihre inneren Grenzen zu verschieben. Die inspirierenden Vorträge wurde von einer multimedialen Performance begleitet, in deren Verlauf der israelische Choreograf und Tänzer Ziv Frenkel zu Motiven der taoistischen Geschichte “Der Frosch im alten Brunnenloch“ von Zhuangzi tanzte. Während Frenkel auf einer chinesischen Griffbrettzither (Guqin) und vom Gesang der in Berlin lebenden Studentin Wang Xinyuan begleitet wurde, liefen im Hintergrund Filmsequenzen von teils surrealen Tiefseebewohnern, die der Unterwasserfotograf Cai Songda am Institut für Umweltwissenschaften der Tongji-Universität aufgenommen hatte. Den deutschen Text der taoistischen Geschichte sprach die langjährige Schauspielerin des Berliner Ensembles Claudia Burckhardt.
Die dritte Dialogveranstaltung beschäftigte sich am 12. Dezember mit dem Element des Wassers aus einer sozio-ökologischen Perspektive. Professor LI Fengting vom UNEP-Tongji-Institut für Umwelt und nachhaltige Entwicklung stellte in seiner Präsentation das „Potential einer Dreiecks-Kooperation zwischen Deutschland, China und Afrika auf dem Gebiet des Wasser Ressourcen Managements“ vor. Aufgrund des starken Wirtschaftswachstums und der zunehmenden Urbanisierung seien Chinas Herausforderungen – ähnlich denen Afrikas – von Wasserverschmutzung und knappen Trinkwasserressourcen geprägt. Deshalb habe die ökologische Prägung Chinas seit 2010 Priorität und sei ebenso wichtig wie die ökonomische Entwicklung. Deutschlands Erfahrungen mit der grünen Ökonomie seien hilfreich für Chinas Umwelt-Strategie und könnten auch auf Afrika übertragen werden. Der Umweltwissenschaftler und Anthropologe Professor Jörg Niewöhner, Direktor des Integrativen Forschungsinstituts für Transformationen von Mensch-Umwelt-Systemen an der Humboldt Universität zu Berlin, stellte das Prinzip der „Hydro-Sozialen Territorien“ vor und ging der Frage nach, welche Bedeutung das Wasser für die verschiedenen sozialen Akteure habe. Er erläuterte dies anhand mehrerer Ontologien von Wasser, die nicht die technologisch-kapitalistische Seite betrachteten, sondern lokale oder spirituelle Perspektiven einbeziehen. So sei das Wasser für die Ureinwohner Kanadas als „Lebensnerv“ heilig, was es aus westlicher Sicht zu verstehen und bei gemeinsamen Projekten zu berücksichtigen gelte. Im Anschluss an die Diskussionsrunde zeigte der renommierte chinesische Avantgarde-Regisseur SU Xiaogang seinen experimentellen Theater-Film „Medea“, der in einer vulkanähnlichen Landschaft in der Inneren Mongolei spielt und exklusiv für diese Dialogveranstaltung produziert wurde.
Durch den multimedialen und interdisziplinären Dialog, der sich den Herausforderungen des Anthropozäns auf wissenschaftlichen und künstlerischen Wegen anzunähern versuchte und die Themen jeweils aus einer deutsche und einer chinesischen Perspektive beleuchtete, konnte eine innovative Form der Wissenschaftskommunikation etabliert werden, an der sich zahlreiche Zuschauer im virtuellen Raum beteiligten. Fortsetzung folgt…
Me(er)tamorphosen: Wissenschaft trifft Kunst im Zeitalter des Anthropozän
Von Mensch und Meer (10.10.2020)
Wasser des Wissens (14.11.2020)
Wasser-Die Ressource des Lebens (12.12.2020)
DAAD-Letter:Tongji-Universität ist Brücke nach China
Der DAAD-Letter ist ein Magazin für DAAD-Alumni. Der Letter erzählt spannende Geschichten aus Wissenschaft, Kultur, Deutschland und dem DAAD-Alumni-Netzwerk. Im neuen Letter ist ein Artikel „Brücke nach China“ zur Tongji-Universität erschienen.
Brücke nach China
Die Tongji-Universität in Shanghai gilt als eine der „Brückenpfeiler-Universitäten“ in der Zusammenarbeit mit China. Das zeigt das breite Spektrum der Kooperation.
Autor: Klaus Lüber
ES IST EIN GANZ BESONDERES GESCHENK. Mitten im Botanischen Garten der Ruhr-Universität Bochum (RUB), eingehegt hinter weißen Mauern, ist ein spektakuläres Stück chinesische Kultur zu erleben. Dort liegt „Qian Yuan“ (Qians Garten), ein chinesischer Gelehrtengarten, gestiftet 1990 von der Tongji-Universität Shanghai. „Das Faszinierende ist die Philosophie der Verdichtung und der Wechselwirkung zwischen Gegensätzen – etwa Stein und Wasser“, berichtet Monika Sprung, Leiterin des International Office der RUB. „Ein Großteil der Materialien wurde in China hergestellt und in Deutschland unter Anleitung chinesischer Fachleute zu dieser wunderschönen Landschaft zusammengesetzt.“
Die RUB feierte damals ihr 25-jähriges Bestehen und blickte bereits auf zehn erfolgreiche Jahre Kooperation mit der Tongji Universität zurück. 1907 von einem deutschen Arzt als „Deutsche Medizinschule“ gegründet, besann sich die Universität nach der chinesischen Kulturrevolution Ende der 1970er-Jahre auf ihre Wurzeln und suchte auf Initiative des Rektors, der 1943 in Deutschland promoviert hatte, den Kontakt zu Deutschland. Im Sommer 1980 wurde mit der RUB dann der erste Partnerschaftsvertrag mit einer deutschen Universität geschlossen. „Wir waren damals selbst noch relativ jung und galten als erfolgreiche Universitätsneugründung“, sagt Sprung. „Daher hat das sicher gut zu dem Neustart gepasst, den sich Tongji vorgenommen hatte.“ Schwerpunkte der aktuellen Kooperation sind Doppelmasterprogramme in Maschinenbau und Wirtschaftswissenschaften. Der akademische Austausch umfasst bis zu 30 Studierende beider Nationen.
Inzwischen sind eine Vielzahl weiterer Partnerschaften hinzugekommen. Bis heute kooperierte die chinesische Universität mit 39 deutschen Hochschulen im Rahmen einer ganzen Reihe von Projekten, die zum Teil vom DAAD mitfinanziert wurden und werden. Dazu gehören auch Kurz- und Langzeitdozenten, Lektoren und Sprachassistenten, die im Rahmen gemeinsamer Projekte eingesetzt werden. „Die Tongji-Universität ist für die deutschen Hochschulen seit jeher einer der Brückenpfeiler der Zusammenarbeit mit China in der akademischen Ausbildung und Forschung“, so Susanne Otte, Leiterin des DAAD-Referates Deutsche Studienangebote Europa, Asien, Zentralasien. Auch Professor Wu Zhiqiang, Vizepräsident der Tongji-Universität und selbst Deutschland-Alumnus, betont: „Die Zusammenarbeit mit dem DAAD spielt für die Tongji eine besonders wichtige Rolle im Austausch mit Deutschland.“
Gemeint ist damit vor allem das 1998 von der Tongji und dem DAAD gegründete Chinesisch-Deutsche Hochschulkolleg (CDHK). Mit Unterstützung der deutschen Industrie wurden vier Kollegs in Maschinenbau, Elektrotechnik, Fahrzeugtechnik und Wirtschaftswissenschaften/ Wirtschaftsingenieurwesen eingerichtet. In den angebotenen Masterprogrammen lernen chinesische Studierende auch die deutsche Sprache und Kultur kennen und können ihr Studium mit Doppelabschlüssen und Industriepraktika in Deutschland abschließen. „Vor allem zeichnet sich das CDHK durch ein großes Engagement der Wirtschaft aus, die sich aktuell mit 15 Stiftungslehrstühlen beteiligt, darunter renommierte Firmen wie Bayer oder Porsche“, so Susanne Otte.
ALS MIT DER CHINESISCH-DEUTSCHEN HOCHSCHULE für Angewandte Wissenschaften (CDHAW) 2004 ein weiterer großer institutioneller Player hinzukam, entschloss man sich 2011 zur Gründung der Chinesisch-Deutschen Hochschule (CDH), die als Dachorganisation die deutsch-chinesischen Aktivitäten bündelt. Noch einen Schritt weiter gehen die Partner nun mit einer Umstrukturierung des CDHK seit Herbst 2019. Die vier CDHK-Kollegs werden nun als Chinesisch-Deutsche Zentren in die entsprechenden Tongji-Fakultäten integriert. „Die Bildungs- und Wissenschaftslandschaft in China hat sich gewandelt, die Tongji-Universität hat vor allem fachlich einen großen Schritt nach vorne gemacht“, so CDHK-Vizedirektor Thomas Willems. So habe sich immer stärker eine Konkurrenzsituation zwischen den CDH-Kollegs und den Tongji-Kollegs ergeben. Dem soll dieser Schritt entgegenwirken. Zudem sind weitere Zentren geplant, um die Kooperation zu erweitern. „Bisher stand das CDHK als Leuchtturmprojekt an vorderster Front. Jetzt hat es eine koordinierende Funktion im Sinne des Ganzen.“
Die Chinesisch-Deutsche Hochschule und die Chinesisch-Deutsche Hochschule für Angewandte Wissenschaften sind neben den Chinesisch-Deutschen Zentren (ehemals CDHK) wichtige Player in der Zusammenarbeit.
PROF. DR. WU ZHIQIANG VIZEDIREKTOR DER TONGJI-UNIVERSITÄT UND DIREKTOR DER CHINESISCH-DEUTSCHEN HOCHSCHULE (CDH)
» Während meiner Studienzeit in Berlin habe ich viele interessante Eindrücke über Deutschland gesammelt und die deutsche Sprache erlernt. Das hat mir die berufliche Zusammenarbeit mit deutschen Hochschulen und auch mit dem DAAD sehr erleichtert. Ich wünsche mir, dass auch zukünftige Generationen Deutschland und Chinakompetenz erwerben, um erfolgreich miteinander kooperieren zu können. «
Trotz großer Prominenz der CDH und ihrer Teilbereiche spielen in der Kooperation mit Tongji auch viele bilaterale, ebenfalls DAAD-geförderte Partnerprogramme eine Rolle. Ein Beispiel ist das DAAD-Programm „Strategische Partnerschaften und Thematische Netzwerke“, das bis 2020 lief und deutsche Hochschulen beim Aufbau von Strukturen mit Hochschulen im Ausland unterstützte. So auch die Technische Universität (TU) Darmstadt in ihrer Zusammenarbeit mit der Tongji. „Bei uns geht der Kontakt sehr weit zurück“, berichtet Regina Sonntag-Krupp, Leiterin des Dezernats Internationales der TU Darmstadt. „Den ersten Stipendiaten hatten wir bereits Ende der 1920er-Jahre.“ Unterstützt wird die Partnerschaft auch durch das Verbindungsbüro der TU Darmstadt, das 2014 an der Tongji eingerichtet wurde.
EINE OFFIZIELLE PARTNERSCHAFT besteht bereits seit 1980. Inzwischen sei man sehr breit aufgestellt, so Sonntag-Krupp. Zu den inhaltlichen Schwerpunkten zählen Stadtentwicklung, Logistik, Materialforschung und Maschinenbau. Bisher haben 312 Bachelor-/Master- E studierende der Tongji Austauschsemester in Darmstadt verbracht, 280 Studierende der TU Darmstadt gingen an die Tongji. Besonders stolz ist Sonntag-Krupp auf die intensiven Forschungspartnerschaften: „Das sind Projekte, die wirklich schon seit vielen Jahren von beiden Seiten auf Augenhöhe betrieben werden.“
Welch hohen Stellenwert neben dem fachlichen der interkulturelle Austausch hat, dafür ist der Studiengang Asian Studies in Business and Economics der Universität Paderborn ein gutes Beispiel. Er wird im Rahmen des DAAD-Programms „Internationale Studien- und Ausbildungspartnerschaften“ (ISAP) gefördert. Das dreisemestrige Programm kooperiert mit sechs asiatischen Universitäten, darunter auch die Tongji. Deutsche Studierende erhalten eine intensive sprachliche und kulturelle Vorbereitung und entscheiden sich dann für ein kleines Forschungsprojekt, das sie an der Partneruniversität umsetzen. „Zentral ist der Aspekt des interkulturellen Austausches“, erklärt Professor Peter F. E. Sloane, Programmbeauftragter für Projektkooperationen mit China und Südkorea der Universität Paderborn. „Wir hatten uns von Anfang an vorgenommen, mehr zu machen, als nur Studierende hin- und herzuschicken.“ Seit 15 Jahren unterstützt der DAAD das Programm.
DIESE LANGEN FÖRDERZEITRÄUME und die Breite der Kooperation mit der Tongji-Universität sind auch die Gründe, warum der DAAD und die Hochschulpartner bisher relativ gut mit den Herausforderungen der Corona-Pandemie umgehen konnten. „Insgesamt haben sich die bestehenden transnationalen Kooperationen als resilient erwiesen“, so Dr. Klaus Birk, Direktor der Abteilung Projekte im DAAD. Die Flying-Faculty-Angebote konnten schnell auf Online-Varianten umgestellt werden, die Kommunikation auf Verwaltungsebene fand in digitalen Meetings statt. So konnte die bestehende Zusammenarbeit stabilisiert und sogar nachhaltig ausgebaut werden. Auch Professor Wu Zhiqiang sieht in der digitalen Zusammenarbeit neue Chancen. So wurde sogar die Deutsche Woche, die Einblicke in das wissenschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Leben in Deutschland gibt, 2020 als Online-Veranstaltung angeboten.
Dass der virtuelle den realen Austausch trotzdem niemals ersetzen kann und sollte, steht für Klaus Birk dennoch außer Frage. Gerade mit der Tongji hat sich der Kontakt für manche Universitäten längst über das rein Akademische hinaus entwickelt „Unser Studierendenwerk hat einen Austausch unter Köchinnen und Köchen organisiert“, berichtet International-Office-Leiterin Monika Sprung von der Ruhr-Universität Bochum. „Es gab schon mehrfach chinesische Wochen bei uns, unsere Köche waren auch schon öfter in Shanghai. Und ich glaube, man kann sagen, dass dort auf dem Campus die Currywurst nicht unbekannt ist.“
Aus:
DAAD-Letter (01/2021)
- Pro Seite 10 Records Insgesamt 320 Records
- Die Erste Seite <<Auf der nächsten Seite Die nächste Seite>> Die Letzte Seite
- Seitennummer 13/32 Springen auf